Der Zentralverband Spedition und Logistik (ZV) ist der Ansicht, dass die Gefahr gleichzeitiger oder sich überschneidender Sperrungen und Verkehrsbeschränkungen besteht.
Diese Bedenken sind durchaus berechtigt, wenn man mehrere wesentliche Investitionen betrachtet:
- Ab 2025 wird die dringende Sanierung bzw. der komplette Neubau der Luegbrücke bei Gries am Brenner für massive Verkehrsbehinderungen von bis zu 3 Jahren führen.
- Ab 2027 werden Sanierungsarbeiten am Tauerntunnel die zweite Hauptachse in Richtung Nord-Süd stark beeinträchtigen.
- Im gleichen Zeitraum werden 23 Brückensanierungen entlang der A8 München-Salzburg sowie der Ausbau von 6 auf 8 Spuren (inkl. Standspuren) zwischen Rosenheim und Staatsgrenze zu weiteren Belastungen führen.
Die wichtigsten Nord-Süd- und Ost-West-Handelsrouten werden damit massiv beeinträchtigt. Ausweichmöglichkeiten wie die Schiene oder Rollende Landstraße (ROLA) bieten viel zu wenig Verlagerungskapazitäten. Zudem sind die Bahnverbindungen selbst durch umfassende Bauarbeiten eingeschränkt, stellt der Zentralverband Spedition und Transportlogistik fest.
Der Verband fordert daher die österreichischen und deutschen Behörden und die für die Planung von Sanierungen zuständigen Institutionen auf, sich gemeinsam mit der Transportbranche abzustimmen und zu kooperieren. Nur so könne es gelingen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und chaotische Zustände zu vermeiden, so der Verband.
Selbstverständlich begrüßen wir Sanierungen und Verbesserungen von Infrastruktur. (…) Dabei ist die Aufhebung des LKW-Nachtfahrverbotes für den Zeitraum der Bauarbeiten neben einer professionellen Koordinierung sicher die wirkungsvollste Maßnahme, um Staus und Verkehrschaos zu minimieren“, warnt der Zentralverband-Präsident Alexander Friesz.
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