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EU-Mobilitätspaket: Verkehrsverbände fordern eine bessere Durchsetzung

Die drei Straßengüterverkehrsverbände BGL aus Deutschland, NLA aus Skandinavien und FNTR aus Frankreich warnen vor der aktuellen Mobilitätsstrategie und stellen ihre Empfehlungen für den Straßengüterverkehrssektor für die nächste Amtszeit der EU (2024-2029) vor.

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Das Common Road Transport Office in Brüssel bestehend aus drei Verbänden – dem französischen Verband Fédération Nationale des Transports Routier (FNTR), dem Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) und der Nordic Logistics Association (NLA) der Nordischen Staaten haben ein gemeinsames Strategiepapier “Politische Prioritäten der EU für 2024-2029” veröffentlicht.

Nach Einschätzungen der drei Verbände, die rund 25.000 Straßentransportunternehmen in Europa vertreten, wird die Nachfrage nach Gütertransporten in Europa in den kommenden Jahrzehnten steigen. Es ist daher notwendig, dass die künftige EU-Politik den Straßenverkehrssektor unterstützt. Darüber hinaus sollten die EU-Vorschriften für einen wettbewerbsfähigen und fairen Straßenverkehr in Europa durchgesetzt werden, heißt es in dem gemeinsamen Papier, das sieben politische Empfehlungen vorstellt.

Demnach fordern die Verbände eine bessere Durchsetzung des Mobilitätspakets, die Einrichtung eines speziellen EU-Fonds zur Finanzierung des grünen Wandels im Verkehrssektor, 44 Tonnen im grenzüberschreitenden Verkehr, eine Überarbeitung der Richtlinie über die Berufskraftfahrerausbildung sowie einen schrittweisen Marktzugang für neue EU-Mitglieder.

Die vollständigen politischen Empfehlungen finden Sie auf der Webseite von BGL: Politische Prioritäten der EU für 2024-2029

Die Verbände verweisen auch auf neue Technologien und die Digitalisierung, die Herausforderungen und Chancen bieten und warnen vor Verschärfung des Fachkräftemangels in der Branche.

Beim Fahkräftemangel stützen sich die Verbände auf die aktuelle Studie der IRU zum Fahrermangel, aus der hervorgeht, dass im Jahr 2023 in Europa 233.000 LKW-Fahrerstellen unbesetzt blieben und es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2028 auf 745.000 unbesetzte Stellen ansteigen wird.

BGL-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Dirk Engelhardt:

Neben der Bekämpfung von Sozialdumping und der Durchsetzung des Green Deals wird der Fahrermangel die größte Herausforderung für unsere Unternehmen im kommenden Jahrzehnt sein. Wir müssen den Beruf des Fahrers für eine vielfältigere Belegschaft attraktiv machen. Ausreichend ausgestattete Parkplätze mit angemessenen sanitären Einrichtungen, eine Reform des EU-Gesetzes über die Qualifikation von Kraftfahrern, einschließlich mehr betrieblicher Schulungen und E-Learning, sowie ein leichterer Zugang von Fahrern aus Drittstaaten zum EU-Arbeitsmarkt sind einige Elemente, um dieses Problem anzugehen. Andernfalls ist die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft durch den Straßengüterverkehr gefährdet.“


Lesen Sie auch: In Deutschland könnte der Fahrermangel jährlich um rund 20.000 Fahrer zunehmen


 

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