Die deutsche Wirtschaft ist erleichtert, dass die Zeichen in den EU-UK-Handelsbeziehungen mit der erfolgreichen Verständigung zum Nordirland-Protokoll des EU-Austrittsabkommens auf Entspannung stehen”, kommentiert DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Einigung über das Protokoll. Sie sei “dringend nötig, um den Negativtrend im Großbritanniengeschäft für die deutsche Wirtschaft zu stoppen”.
Er erinnert daran, dass der EU-Austritt Großbritanniens die engen Handelsbeziehungen in den letzten Jahren deutlich erschwert hat – und dass für deutsche Unternehmen weiterhin erhebliche Planungs- und Rechtsunsicherheit herrscht.
Diese Verunsicherung schlägt sich in den Handelszahlen nieder”, berichtet Treier: “Während Großbritannien im Jahr 2016 noch drittwichtigster Exportmarkt Deutschlands war, ist das Land im Jahr 2022 auf Platz acht abgerutscht. Als Handelspartner hat das Vereinigte Königreich seitdem sogar noch mehr an Bedeutung verloren und ist von Platz fünf auf Platz elf abgesackt.”
Europäischer Schulterschluss bleibt wichtig
Gleichzeitig bestehe nach wie vor die Gefahr von Handelskonflikten, weil Großbritannien sich vom EU-Austrittsabkommen distanziere.
Die EU muss hier weiter geschlossen und entschlossen die europäischen Wirtschaftsinteressen verteidigen”, mahnt Treier. “Insbesondere die britischen Pläne zum Abweichen von EU-Regeln etwa im Datenschutz, bei Lebensmitteln oder in der Chemie, aber auch Pläne, alle von EU-Recht beeinflussten britischen Gesetze der letzten Jahrzehnte auf den Prüfstand zu stellen, sind ein Damoklesschwert im UK-Geschäft deutscher Unternehmen.”
Auch angesichts gemeinsamer Wirtschaftsinteressen benötigten die Betriebe daher dringend eine positive EU-UK-Zukunftsagenda.
Treier: “Für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Kanals steht viel auf dem Spiel.”