BAG: Die Beschäftigung von ausländischem Fahrpersonal gewinnt an Bedeutung

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Ausländische Beschäftigte spielen bei den Berufskraftfahrern in Deutschland zunehmend eine wichtige Rolle. Die Beschäftigtenzahlen von Lkw-Fahrern wiesen im Jahr 2016 erneut Zuwächse auf. Im Oktober 2016 waren erstmalig mehr offene Stellen als Arbeitslose gemeldet, so sind Ergebnisse aus dem Bericht des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG).


Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Berufskraftfahrer in Deutschland belief sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit am Ende des Jahres 2016 auf insgesamt 555.505 – ein wiederholter Anstieg in Höhe von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Der Anteil ausländischer Beschäftigter erreichte mit 15,5 Prozent einen neuen Höchstwert. Im Jahr 2013 lag er noch bei 9,1 Prozent. Sie stammen mehrheitlich aus den EU-Mitgliedstaaten, insbesondere aus Osteuropa ( Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn sowie Bulgarien). Geflüchtete wurden als Fahrpersonal kaum eingesetzt. Die einzelnen bereits beschäftigten Fachkräfte mit Fluchterfahrung lebten bereits seit Jahrzehnten in Deutschland.

Die Altersstruktur entwickelte sich insgesamt negativ. Der Anteil der Berufskraftfahrer über 55 Jahre erreichte 27,8 Prozent und lag somit 2,3 Prozentpunkte höher als noch im Jahr 2014.

Zufriedenheit

Nach einer Befragung des Bundesamtes sind die in Deutschland beschäftigten Berufskraftfahrer mit ihren Arbeitsbedingungen überwiegend zufrieden. Einen besonders hohen Einfluss haben Faktoren wie das Gehalt, ein gutes Betriebsklima und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Knapp 72 Prozent aller befragten Berufskraftfahrer gaben an, größtenteils mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden zu sein; davon wählten 19,5 Prozent die höchste Kategorie „sehr zufrieden“. Lediglich 5,2 Prozent waren sehr unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen; weitere knapp 20 Prozent waren eher unzufrieden.

Arbeitsmarktsituation

Im Oktober 2016 wurden erstmalig seit Januar 2012 mehr offene Arbeitsstellen als Arbeitslose (17.197 zu 17.087) gemeldet. Im Juli 2017 fiel die Differenz zwischen den beiden Größen deutlich höher aus. Deutschlandweit waren 18.902 offene Stellen für Berufskraftfahrer im Güterverkehr gemeldet; ihnen standen 16.135 als arbeitslos bzw. 32.170 als arbeitsuchend gemeldete Personen mit dem Zielberuf „Berufskraftfahrer“ gegenüber.

Die Gewinnung von Nachwuchskräften im Berufsbild des Kraftfahrers stellt Unternehmen des Güterkraftverkehrs vor große Herausforderungen. In der jüngsten Vergangenheit gelang es den Unternehmen trotz diverser Marketingkampagnen, Teilnahmen an Jobmessen und Präsentationen an (Berufs-)Schulen nicht, genügend junge Nachwuchskräfte für das Berufsbild zu begeistern.

Im Ausbildungsjahr 2015/2016 kamen in der Berufsgruppe „Fahrzeugführung im Straßenverkehr“ im Durchschnitt 2,18 gemeldete Berufsausbildungsstellen auf einen Bewerber. Die Zahlen der angehenden Berufskraftfahrer, die die dreijährige Ausbildung absolvieren, entwickeln sich negativ. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 6.846 Auszubildende registriert; rund 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

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