Der Hafen von Hamburg steht vor einer umfassenden Erweiterung. Die geplanten Arbeiten umfassen die Verbreiterung des Wendebeckens im Waltershofer Hafen sowie die Schaffung neuer Terminalflächen, die das steigende Containeraufkommen unterstützen sollen. Das Projekt wird von der Hamburg Port Authority (HPA) durchgeführt und soll bis 2035 abgeschlossen sein.
Verbreiterung des Wendebeckens
Ein zentrales Element der Investition ist die Verbreiterung des Wendebeckens von derzeit 480 auf 600 Meter. Dadurch soll das Manövrieren großer Containerschiffe erleichtert werden – derzeit laufen rund 90 Prozent dieser Schiffe den Waltershofer Hafen an. Diese Maßnahme soll die Sicherheit der Schifffahrt, die Effizienz der Abfertigung und die betriebliche Resilienz entlang der Elbe erhöhen.
Neue Terminalflächen und Automatisierung
In der Nähe der Containerterminals Burchardkai (CTB) und Hamburg (CTH) entstehen neue Flächen für den Terminalbetrieb. Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsabläufe sowie die Ermöglichung von Automatisierung und Elektrifizierung logistischer Prozesse. Der Hafen strebt bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität an.
Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority, betonte, dass das Projekt „eine Schlüsselinvestition in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit [des Hafens]“ darstelle und „das Fundament für weitere Schritte in Richtung eines klimaneutralen Hafens legen“ werde.
Milliardeninvestition
Die Gesamtkosten für die Infrastrukturmaßnahmen belaufen sich auf 1,1 Milliarden Euro. Der Terminalbetreiber Eurogate hat einen Vorvertrag zur Pacht der neuen Flächen unterzeichnet und plant, mindestens 700 Millionen Euro in den Ausbau des Container Terminal Hamburg zu investieren. Der Baubeginn ist nach Übergabe des Geländes vorgesehen und soll etwa zwei Jahre dauern.
Das neue Gebiet, das an das bestehende Terminal angrenzt, bleibt in öffentlichem Besitz und wird zu marktüblichen Konditionen verpachtet. Es wird in das Straßen- und Schienennetz Hamburgs eingebunden, wobei die Infrastruktur auf den automatisierten Containerumschlag mit autonomen, elektrisch betriebenen Fahrzeugen ausgelegt sein wird.
Flächengewinnung durch Aufschüttung
Die Flächen für das Projekt werden durch Bodenentnahme aus der östlichen Landzunge nördlich des Petroleumhafens und des Bubendeyufers gewonnen. Anschließend wird das bestehende Hafenbecken verfüllt und durch einen Damm von der Elbe abgetrennt. Alle erforderlichen Genehmigungen liegen bereits vor, etwaige juristische Herausforderungen wurden geklärt.