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Deutsche Post: Nichterhöhung des Brief-Portos hat auch eine Kehrseite

Die Deutsche Post scheiterte mit ihrem Antrag auf eine Erhöhung des Briefportos und wird die Portopreise nicht vorzeitig erhöhen dürfen, entschied die Bundesnetzagentur.

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Die Deutsche Post hatte im Mai 2023 beantragt, das Porto für den Versand von Briefen und Postkarten für Privat- als auch Firmenkunden schon 2024 erhöhen zu dürfen und nicht erst 2025. Der Bonner Konzern begründete die vorzeitige Erhöhung mit steigenden Kosten, unter anderem für Personal und Energie.

Die Bundesnetzagentur lehnte den Antrag ab, mit der Begründung, dass die Kostensteigerungen nicht hinreichend nachgewiesen werden konnten – damit bleibt es bei 85 Cent für den Standardbrief.

Die Post konnte die Steigerung der Stückkosten im Briefbereich nicht hinreichend nachweisen. Wir sehen das herausfordernde Umfeld im Brief- und Paketgeschäft, aber nach den vorgelegten Daten reichen die Briefpreise aus, um die Stückkosten zu decken. Im regulierten Briefbereich wird ein Gewinn erwirtschaftet,“ sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Schattenseite der Entscheidung

Die Entscheidung der Bundesnetzagentur halte der Konzernchef Tobias Meyer für falsch. Der Kostendruck im Briefbereich verschärfe sich, was die Gewinne des Konzerns im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland im ersten Halbjahr 2023 deutlich zeigten. Diese sind um 56,3 Prozent eingebrochen.


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Durch diese Entscheidung entgeht dem Konzern ein nennenswerter Betrag, der für Klimaschutz-Investitionen gedacht war. Zudem könnte es negative Folgen für die Beschäftigten geben, warnt Verdi.

 Notwendige Investitionen zur Weiterentwicklung in eine nachhaltige flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit postalischen Dienstleistungen werden nicht im erforderlichen Umfang umgesetzt werden können. Hierzu gehöre nicht nur der Erhalt und die Pflege der vorhandenen Infrastruktur, sondern auch Investitionen in die Reduzierung von CO2-Emissionen, sagte der stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.

Der gestiegene Kostendruck werde sich zudem negativ auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und den Erhalt gut bezahlter Vollzeitarbeitsplätze auswirken, so Kocsis weiter.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Transport und Logistik

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