Die neue LKW-Rastanlage aus der Vogelperspektive | Bildnachweis: Tim Langen / Deges

170 neue LKW-Stellplätze: Entlastung auf der A1 in NRW

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Im östlichen Ruhrgebiet an der A1 bei Schwerte ist der größte LKW-Rastplatz Nordrhein-Westfalens in Betrieb gegangen. Die neue Anlage Lichtendorf Süd soll den akuten Parkplatzmangel im Güterverkehr spürbar lindern.

Mit 170 neuen Stellplätzen für Lastkraftwagen ist an der A1 bei Schwerte die größte LKW-Rastanlage Nordrhein-Westfalens in Betrieb gegangen. Die Strecke zwischen Wuppertal und Unna verbindet das östliche Ruhrgebiet direkt mit dem Raum Münster und ist eng mit dem übrigen Fernstraßennetz verknüpft.

Die neue Anlage Lichtendorf Süd soll helfen, den chronischen Parkplatzmangel entlang der stark frequentierten Transitachsen im Westen Deutschlands zu entschärfen.

Trennung von LKW- und PKW-Verkehr erhöht Sicherheit

Nach Angaben der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges), die das Projekt im Auftrag des Bundes realisierte, erstreckt sich die neue Anlage auf etwa 4,8 Hektar – eine Fläche so groß wie acht Fußballfelder. Besonders hervorzuheben sei die konsequente Trennung zwischen LKW- und PKW-Verkehr, die durch getrennte Fahrbahnen und Auf- sowie Abfahrten gewährleistet werde. Dies diene laut Deges der Verkehrssicherheit auf der Rastanlage.

Ein Sprecher der Deges betonte, man habe mit dem Projekt insbesondere auf das akute Defizit an LKW-Parkständen entlang der sogenannten Ruhrtangente reagiert – ein Streckenabschnitt, der laut Erhebungen der Bundesanstalt für Straßenwesen bereits 2018 und erneut 2023 als besonders überlastet identifiziert wurde.

Wirtschaft und Verbände begrüßen Ausbau

Auch aus der Wirtschaft kommt Zustimmung. Stefan Peltzer von den Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen sagte, dass die neuen Stellplätze nicht nur die tägliche Arbeit der Berufskraftfahrer erleichterten, sondern auch zur Attraktivität des Berufsbildes beitrügen. Zudem könne durch verkürzte Suchzeiten nach Abstellplätzen effizienter disponiert werden.

Der Verkehrsexperte Dirk Krüger vom ADAC Westfalen bezeichnete die Anlage als „wichtigen Schritt“, um die Park-Situation auf deutschen Autobahnen zu verbessern. Immer wieder würden Fahrer in Ermangelung freier Plätze in Einfahrten oder auf Standstreifen ausweichen – mit teils gravierenden Folgen für die Verkehrssicherheit.

Trotz zahlreicher Maßnahmen der vergangenen Jahre bleibt der Bedarf an LKW-Stellplätzen hoch. Wie der Auto Club Europa (ACE) festhält, seien viele Rastanlagen bundesweit weiterhin überlastet. Besonders entlang der Ost-West-Achsen werde die Lage als angespannt beschrieben.

Nächster Bauabschnitt

Die Inbetriebnahme von Lichtendorf Süd ist Teil eines umfassenderen Vorhabens: Während der LKW-Bereich bereits abgeschlossen ist, läuft nun die Modernisierung des benachbarten PKW-Parkplatzes. Bis Sommer 2026 soll die gesamte Anlage fertiggestellt werden. Die Baukosten für den LKW-Bereich allein belaufen sich auf rund acht Millionen Euro.

Warum braucht es dringend mehr LKW-Rastplätze an deutschen Autobahnen?

Das begleitende Video zeigt anschaulich, wie überfüllte Anlagen zur Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer werden – und warum sichere, gut ausgestattete Stellplätze entscheidend dafür sind, dass Güterverkehr auch künftig verlässlich funktioniert. Mit Lichtendorf Süd wurde nun an der A1 bei Schwerte ein wichtiger Schritt in diese Richtung gemacht.

 

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