Frachtenbörse TRANS: die Option „Schuldner anmelden” zur Sicherheit aller Nutzer

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Die Option "Schuldner anmelden" bei der Frachtenbörse TRANS wurde zur Steigerung der Sicherheit von TRANS-Nutzern entwickelt und hilft unzuverlässige Unternehmen aus dem Speditions- und Transportgewerbe aufzudecken.

Schuldner anmelden: worin besteht diese Option?

Jeder TRANS-Nutzer hat die Möglichkeit, ein Unternehmen anzumelden, das ihm gegenüber im Rückstand mit der Zahlung für die erbrachten Leistungen ist. Es kann sich sowohl um einen bei TRANS angemeldeten als auch um einen Schuldner von Außen handeln.

Um einen Schulder anmelden zu können, soll der jeweilige Nutzer die entsprechende Rechnung, den CMR-Frachtbrief und den Transportauftrag zur Bestätigung der bestehenden Schuld dem Verwalter der Frachtenbörse TRANS zusenden.

Schuldner anmelden – unter welchen Bedingungen?

Damit die Anmeldung angenommen werden kann, sollen zwei Bedingungen erfüllt werden: Die jeweilige Schuld muss über 300 Euro hinausgehen und der Fälligkeitstermin der jeweiligen Rechnung soll min. 30 Tage vor der Anmeldung abgelaufen sein. 

Sollte der TRANS-Nutzer die erforderlichen Unterlagen zugesandt haben, so ergreift der Verwalter der Frachtenbörse TRANS die entsprechenden Maßnahmen, um die Forderung erfolgreich einzuholen. Der Schuldner erhält Mahnungen per E-Mail. Falls es erforderlich ist, wird er auch mehrmals  angerufen. Wenn der jeweilige Schuldner nicht aus Deutschland, sondern aus einem anderen Land kommt, so wird der Fall an die jeweilige Abteilung weitergeleitet (z. B. an die litauische Abteilung, falls der Schulder litauischer Herkunft ist).

Sollte der Schuldner trotz mehrmaliger Mahnungen und Warnungen die Schuld nicht zurückgezahlt haben, wird sein TRANS-Konto gesperrt. Demnach hat er keinen Zugang mehr zu Ladungen, Fahrzeugen und über 120 000 Unternehmen aus ganz Europa. Für viele Firmen bedeutet dies eine komplette Lähmung ihrer Tätigkeit. Im Falle von Firmen, die ihre Aufträge fast ausschließlich dank der Frachtenbörse gewinnen, kann die Sperrung sogar zur Insolvenz führen.

Maßnahmen, welche im Rahmen der Option „Schuldner anmelden”, ergriffen werden, stellen kein typisches Eintreibungsverfahren dar. Die Personendaten des Schuldners werden nicht in Datenbanken von Wirtschaftsauskunfteien  platziert. Dem Schuldner gegenüber wird auch kein Gerichts- und Vollstreckungsverfahren eingeleitet.

Das Hauptziel ist, dem unzuverlässigen Unternehmer seine weitere Tätigkeit im Transportgewerbe  unmöglich zu machen, was in vielen Fällen wirksamer ist als z.B. Besuch eines Betreibungsbeamten.

In anderen Ländern, in denen die Frachtenbörse auch tätig ist, wird der Schuldner auf den sog. Zuverlässigkeitsbörsen platziert, auf denen er öffentlich unter 100 000 Unternehmen aus Transport und Logistik am Pranger steht,

Mithilfe der Option „Schuldner anmelden” wurden bisher Angelenheiten angemeldet, deren Gesamtwert sich auf  5 Mio. Euro beläuft.

 

Autor: Agnieszka Sterniak