Frage der Woche: Würden Sie einen Job als Lkw-Teleoperator annehmen?

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Das deutsche Startup Fernride ist eines von mehreren Unternehmen, die glauben, dass das Remote-Fahren von LKWs die Logistik der Zukunft effizienter machen kann und gleichzeitig den Fahrern bessere Arbeitsbedingungen bietet.

Anfang dieser Woche sagte Hendrik Kramer, CEO von Fernride, dass es “100.000 Lkw in Europa gibt, die das Werksgelände nie verlassen”, etwas, das durch die fahrerlose Lösung behoben werden könnte.

Kramer sieht die Teleoperationslösung auch als Zwischenschritt zum autonomen Fahren, da Algorithmen aus den Eingaben der Teleoperatoren lernen könnten.

Das Münchner Start-up hat jetzt seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen, in der 7,1 Millionen Euro investiert wurden. Außerdem hat das Unternehmen ein Pilotprojekt mit dem Logistikdienstleister DB Schenker durchgeführt. Laut Kramer konnte Fernride bei dem Test zeigen, dass es von seinem Münchner Teleoperationszentrum aus “Lkw sicher über das Mobilfunknetz fernsteuern” kann.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Fernride den Truckern ein völlig anderes Arbeitsumfeld bieten würde. Sie könnten Nacht für Nacht in ihrem eigenen Bett schlafen und bequem in einem beheizten oder klimatisierten Büro fahren.

Allerdings könnten Lkw-Teleoperatoren nicht den Rausch des Fernverkehrs und der offenen Straße erleben. Es bleibt auch abzuwarten, wie sicher das Fahren per Fernsteuerung für andere Verkehrsteilnehmer wäre. Außerdem könnten die Fahrer für Unfälle haftbar gemacht werden, in die sie nicht verwickelt worden wären, wenn sie den Vorteil der peripheren Sicht gehabt hätten, die sie beim Fahren im Lkw hätten.

Foto: AntoineetsCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons