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Größtes Tiefkühlzentrum Deutschlands wird vollautomatisch

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Der erste Spatenstich für das neue hochmoderne Logistikzentrum der Nordfrost in Herne wurde  feierlich begangen und damit offiziell die Bauarbeiten gestartet. Horst Bartels, Nordfrost-Chef und Unternehmensgründer, führte die Zeremonie erfolgreich  mit dem goldenen Spaten auf dem 10 ha großen Grundstück durch.

In Herne siedelt sich das international agierende Unternehmen mit Hauptsitz in Schortens bei Wilhelmshaven nun auf der damaligen Bergwerksfläche „Unser Fritz“ an, die logistisch hervorragend direkt an der A42 gelegen ist. Hier entsteht ein Kühllogistikzentrum, das im Endausbau auf einer überbauten Fläche von gut 34.000 qm über eine Lagerkapazität von 90.000 Stellplätzen verfügt. Dies wird das größte Tiefkühlhaus Deutschlands – und mit einem sehr hohen Automatisierungsgrad einer der leistungsfähigsten Logistikstandorte überhaupt, so dass hierfür sehr umfangreiche planerische Vorbereitungen notwendig waren. Geplant sind 200 neue Arbeitsplätze, denn für den Betrieb des Standortes werden Fachkräfte aus den Bereichen Speditionsgeschäft und Lagerwirtschaft benötigt, ebenso wie Mechatroniker und Kältetechniker für die Betreuung der umfangreichen technischen Anlagen.

Erhebliche Kapazitätserweiterung

Nordfrost ist an 40 Standorten bundesweit vertreten und ist Marktführer in der Tiefkühllogistik mit einem Marktanteil von aktuell 32% an den deutschen Tiefkühllagerkapazitäten.Mit dem Neubau verstärkt das Unternehmen seine Aktivitäten im Ruhrgebiet, wo es bislang mit elf Standorten in Nordrhein-Westfalen vertreten ist, welche die Nordfrost auch in Zukunft betreiben wird. Dem Standort Herne wird nicht nur für das Ruhrgebiet eine bedeutende Rolle zukommen, sondern dieser wird als Zentralhub auch für das europäische Transportlogistik-Netzwerk des Kühlspezialisten eine wichtige Funktion erfüllen. Neben einer erheblichen Kapazitätserweiterung werden Synergien im Lagergeschäft sowie im Nah- und Fernverkehr geschaffen, wodurch Logistikprozesse optimiert werden können und sich eine noch flexiblere Abwicklung aller Kundenaufträge bei den Themen Umschlag, Lagerung, Transport und allen Nebentätigkeiten entwickeln wird.

Die Gesamtinvestitionssumme einschließlich Grundstück beläuft sich auf rund 130 Mio. euro für den ersten Bauabschnitt, in dem zunächst 70.000 Palettenstellplätze eingerichtet werden. Davon werden im November 2019 bereits 28.000 Stellplätze in Verfahrregalanlagen in Betrieb gehen, die wahlweise tiefgekühlt bei -24°C oder im plusgradigen Kühlbereich temperiert werden können. Damit passt Herne hervorragend in die Zielsetzung des Familienunternehmens, ab der zweiten Jahreshälfte 2019 auch in die Frischelogistik einzusteigen.

Bis zu 3.500 Verpackungseinheiten auf 125 Paletten pro Stunde

Im Oktober 2020 wird das Hochregallager mit vollautomatischer Kommissionierung fertig-gestellt werden, das mit mehr als 200.000 m³ Volumen und 42.000 tiefgekühlten Palettenstellplätzen knapp die Hälfte der Gesamtkapazität des Standortes darstellt. Aus diesem werden zum einen die großzügigen Bereitstellzonen für den Speditionsumschlag automatisiert bedient. Zum anderen wird von dort die geplante automatische Kommissionierung mit Waren versorgt. Die auf eine extrem hohe Kommissionierleistung und -qualität ausgelegte Anlage stellt eine weitere Neuentwicklung nicht nur bei Nordfrost sondern im gesamten Tiefkühldienstleistungssektor dar. Bis zu 3.500 Verpackungseinheiten auf 125 Paletten können pro Stunde in der Anlage weitgehend automatisch gemäß den Kundenwünschen zusammengestellt und zur Auslieferung bereitgestellt werden. Diese Menge füllt täglich die Tiefkühltruhen von ca. 2.000 Filialen des Lebensmitteleinzelhandels.

Bis Ende 2020 wird das Unternehmen, das namhafte Lebensmitteleinzelhandelsketten und nahezu die gesamte Lebensmittelindustrie in Deutschland bedient, durch Neubauten, Betriebserweiterungen und Zukäufe die Lagerkapazität in Deutschland auf eine Million Stellplätze aufstocken. Zwei im Bau befindliche Objekte in Versmold und Mücke bei Gießen steuern mit 60.000 Stellplätzen bereits dazu bei.

Foto:Trans.INFO

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