Im kommenden Jahr sehen die Forscher eine Steigerung um 1,5 Prozent, zuvor hatten sie allerdings mit plus 1,7 Prozent gerechnet. Die Inflation wird langsam sinken von 6,9 Prozent 2022 auf 5,8 Prozent in diesem Jahr und dann auf 2,1 Prozent 2024.
Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich nur ganz langsam aus der Rezession heraus, sagte ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch in Berlin.
Wegen der hohen Inflation sinkt der private Konsum in diesem Jahr um 1,7 Prozent. Erst 2024 wird er wieder zunehmen, um 2,2 Prozent. Die Bauinvestitionen werden noch schneller schrumpfen, nach minus 1,8 Prozent im vergangenen Jahr werden es minus 2,2 Prozent in diesem und minus 3,2 Prozent im Jahr 2024. Der Anstieg der Baupreise geht nur langsam zurück und die Kreditzinsen werden hoch bleiben, so dass sich die Nachfrage nach Bauleistungen weiter verringern wird. Das Verarbeitende Gewerbe dürfte dank der hohen Auftragsbestände seine Produktion weiter moderat ausweiten und dann mit dem allmählichen Auslaufen der Lieferengpässe wieder deutlich kräftiger expandieren.
Die Zahl der Arbeitslosen wird zunächst leicht steigen von 2,42 Millionen auf 2,55 und im kommenden Jahr wieder sinken auf 2,45 Millionen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,3 und 5,5 Prozent in den Jahren 2023 und 2024, nach 5,3 Prozent im vergangenen Jahr. Gleichzeitig steigt die Zahl der Erwerbstätigen von 45,57 Millionen auf 45,95 in diesem Jahr und erreicht im Jahr 2024 46,07 Millionen Menschen.
Die Neuverschuldung des Staates sinkt von 106 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 69 in diesem und auf 27 Milliarden im kommenden Jahr. Deutlich steigen wird dagegen der deutsche Leistungsbilanzüberschuss mit dem Ausland von 145 auf 232 Milliarden Euro in diesem Jahr und sogar auf 269 im kommenden Jahr. Das wäre dann 6,3 Prozent der Wirtschaftsleistung, mehr als der von der EU empfohlene Schwellenwert von 6,0 Prozent.