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Foto: Isabell Massel/NFF

KEP: Paketroboter statt Paketbote

Ein europäischer Forschungsverbund will die Letzte Meile revolutionieren und hat ein innovatives Logistiksystem im realen Straßenverkehr demonstriert. Ein Paketroboter soll die letzte Meile nachhaltiger gestalten, die Kosten senken und den CO2-Fußabdruck in der Paketzustellung verringern.

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Das am 22. März vorgestellte Projekt heißt „LogiSmile – Last-mile logistics for autonomous goods delivery“ (übersetzt: Letzte-Meile-Logistik zur autonomen Warenlieferung). Getestet wurde am Braunschweiger Forschungsflughafen.

Effiziente, zuverlässige und nachhaltige Lieferlösung für Logistik der Zukunft

Im Rahmen des Projekts haben 13 europäische Organisationen und Einrichtungen aus den Ländern Deutschland, Spanien, Frankreich und Polen ein autonomes Fahrsystem entwickelten, bestehend aus zwei städtischen Lieferrobotern und in verschiedenen Szenarien getestet, um ihre Machbarkeit und Effizienz im Kontext der städtischen Logistik zu bewerten.

Die Robotiklösung der beiden Roboter umfasst dabei drei zentrale Bausteine, bei denen verschiedene Hard- und Softwarekomponenten zum Einsatz kommen, darunter mehrfach redundante Radar-, Lidar- und Kamerasysteme:

  • „ONA“ ist ein autonomer Roboter, der sich sowohl in Fußgängerzonen als auch auf der Straße bewegen kann und die Aufgabe hat, Pakete auf der letzten Meile auszuliefern.
  • „RAION“ ist ein am Institut für Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig entwickeltes neuartiges Fahrzeugkonzept, das im Projekt als automatisiertes Logistikfahrzeug eingesetzt wird und die Aufgabe hat, als mobiles Logistikzentrum zu fungieren.

Die Hauptinnovation des Projekts liegt in der von einem zentralen Back-End koordinierten Zusammenarbeit der beiden autonomen Roboter, welche im Projekt in einer realen Umgebung erprobt wird. Wir sehen, dass diese das Potenzial hat, die Betriebskosten der Logistik auf der letzten Meile erheblich zu senken“, erläutert Torben Hegerhorst, Projektverantwortlicher und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig.

Das Projekt wurde vom EIT Urban Mobility, einer Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts, mit einem Betrag von 1.356.610 Euro kofinanziert.

Foto: Isabell Massel/NFF

Hochschulübergreifende Beiträge

Das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig ist mit drei Instituten am europäischen Forschungsprojekt beteiligt:

  • Das Institut für Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig zeichnet sich dabei für die Entwicklung des neuartigen Fahrzeugkonzepts RAION und die darin implementierte autonome Fahrfunktion verantwortlich.
  • Das Institut für Konstruktionstechnik der TU Braunschweig adressiert die Untersuchungen im Bereich des Use-Cases und unterstützt im Bereich der anwendungsfallbezogenen Aufbauelemente des Fahrzeugs.
  • Das Institut für Software and Systems Engineering stellt der TU Clausthal ein Kontrollzentrum zur Verfügung, das den Fahrzustand von RAION überwacht und im Bedarfsfall eingreifen kann. Es kümmert sich zudem um die Kommunikation zwischen dem autonomen Logistikfahrzeug und dem Back-End, das die Missionsplanung übernimmt.

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