Der Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel ist mit einem starken Auftakt ins Geschäftsjahr 2025 gestartet. Der Nettoumsatz der Gruppe stieg im ersten Quartal um 15 Prozent auf 6,3 Milliarden Schweizer Franken (rund 6,7 Milliarden Euro), der operative Gewinn (EBIT) legte um 7 Prozent auf 402 Millionen Franken zu. Auch der Reingewinn verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 9 Prozent auf 303 Millionen Franken. Die Ergebnisse spiegeln eine stabile Geschäftsentwicklung trotz globaler Unsicherheiten wider.
Das Wachstum wurde vor allem von den Bereichen See- und Luftfracht getragen. In der Seefracht wuchs der Umsatz um 30 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken. Das Volumen erreichte rund eine Million Standardcontainer. Auch im Luftfrachtgeschäft verzeichnete Kühne+Nagel ein Plus: Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken, das Transportvolumen erhöhte sich um 5 Prozent auf 514.000 Tonnen.
Landverkehre kämpfen mit Gegenwind
Anders stellt sich die Lage im Landverkehr dar: Der Umsatz des Segments blieb mit 871 Millionen Franken nahezu stabil (+1 %), der EBIT ging hingegen um 37 Prozent auf 19 Millionen Franken zurück. Als Hauptgrund nennt das Unternehmen die verhaltene Nachfrage auf den europäischen Märkten. Die Netzwerkverkehre seien dadurch schwächer ausgelastet gewesen als im ersten Quartal des Vorjahres.
Eine schnelle Trendwende zeichnet sich laut Kühne+Nagel nicht ab: „Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Lage kurzfristig verbessert“, heißt es in der Mitteilung. Trotz des schwierigen Umfelds hält das Unternehmen an seiner Gesamtjahresprognose für das laufende Jahr fest. Der EBIT soll zwischen 1,5 und 1,75 Milliarden Franken liegen und “wird aufgrund der aktuellen Unsicherheiten beim Thema „Handelszölle“ nicht aktualisiert”, begründet der Konzern.
In der Kontraktlogistik konnte Kühne+Nagel leicht zulegen: Der Umsatz kletterte auf 1,2 Milliarden Franken, der EBIT stieg um 4 Prozent auf 57 Millionen Franken (Q1 2024: 55 Millionen Franken). Neue Distributionszentren, etwa für Sanofi (Türkei) und Rolls-Royce (Dubai), sollen weiteres Wachstum ermöglichen.
Die vollständige Integration des US-Logistikers IMC Logistics wurde zum Jahresbeginn abgeschlossen. Der Ergebnisbeitrag des Zukaufs fiel bislang gering aus, dürfte aber mittelfristig an Bedeutung gewinnen – vor allem für das nordamerikanische Landverkehrsgeschäft.