Laut des mit 70 Experten führenden Immobilienberatungsunternehmens für Industrieund Logistikimmobilien und Gewerbeparks in Deutschland ist der Wert des Vorjahreshalbjahres (1,26 Mio. m²) um deutliche 46 % und der 5-Jahresschnitt (1,46 Mio. m²) um 26 % übertroffen worden.
Die aktuellen Rekordergebnisse der Top-Standorte machen sich auch im gesamtdeutschen Flächenumsatz bemerkbar. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres sind bundesweit 3,59 Mio. m² Industrie- und Logistikimmobilienflächen umgesetzt worden und damit 24 % mehr als im Vorjahreszeitraum (2,9 Mio. m²) sowie 10 % mehr als im 5-Jahresschnitt (3,27 Mio. m²). Davon geht mehr als die Hälfte (51 %) auf das Konto der 8-Top-Standorte.
Allein die fünf größten Abschlüsse sind für 240.000 m² und damit für 13 % des Flächenumsatzes an den Top-8 verantwortlich:
1. Levis im Ruhrgebiet (Dorsten): 70.000 m²
2. WEG in Köln (Kerpen): 50.000 m²
3. Riess Ambiente: Hamburg (nördliches Umland): 40.000 m²
4. Hager Group: Frankfurt (Rhein-Main-Ost): 40.000 m²
5. Kontraktlogistiker: Frankfurt (Rhein-Main-Ost): 40.000 m²
Sieben Top-Märkte haben im Vorjahres-Vergleich deutlich zulegt:
1. +209 %: Köln, kommend von 63.150 m² in H1 2020 auf 195.000 m²
2. +94 %: Hamburg, kommend von 165.000 m² auf 320.000 m²
3. +85 %: Berlin, kommend von 155.600 m² auf 288.400 m²
4. +63 %: Düsseldorf, kommend von 100.280 m² auf 163.000 m²
5. +50 %: München, kommend von 99.600 m² auf 149.800 m²
6. +46 %: Stuttgart, kommend von 84.600 m² auf 124.000 m²
7. + 11 %: Frankfurt, kommend von 279.320 m² auf 309.000 m²
Das Ruhrgebiet büßt im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als einziger Top-8-Markt rund 6 % ein (kommend von 308.100 m² auf 290.000 m²).
Platz 1: Metropolregion Hamburg
Den höchsten Flächenumsatz in Logistik- und Industrieimmobilien unter allen Top-8-Standorten weist im Berichtszeitraum die Metropolregion Hamburg mit 320.000 m², dicht gefolgt vom Frankfurter Marktgebiet mit 309.000 m² sowie dem Ruhrgebiet (290.000 m²) und Berlin (288.400 m²).
Auf den Rängen 5 bis 8 und unterhalb der 200.000er Marke folgen Köln (195.000 m²), Düsseldorf (163.000 m²) sowie München (149.800 m²) und Stuttgart (124.000 m²). Wenngleich der Stuttgarter Markt letztplatziert ist, hat er doch einen Rekordwert verzeichnet, der das bisherige höchste Halbjahr (H1 2016: 100.000 m²) um 24 % übertrifft. Im Vergleich der letzten 5 Halbjahre wiesen ebenfalls Hamburg, München und Köln ihren höchsten Flächenumsatz auf.
Logistik/Spedition und Handel nahezu gleichauf
„Größter Flächenabnehmer über alle Top-Standorte hinweg ist die Branche Logistik/Spedition mit einem Anteil von 40 % bzw. 738.820 m², die damit um 61 % zugelegt hat“, berichtet Jörg Lojewski, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg GmbH. Hierzu beigetragen haben auch einige der größten 30 Abschlüsse an den Top-8 in H1 2021 wie beispielsweise ein Logistiker in Frankfurt mit 40.000 m² , Goodcang in Düsseldorf mit 32.000 m², Greiwing logistics for you in Hamburg mit 28.000 m² sowie Group7 ebenfalls in Hamburg mit 26.000 m².
„Mit einem winzigen Abstand folgt der Handel auf dem zweiten Platz mit einem Anteil von 39 % bzw. 711.950 m², der im Vorjahresvergleich um 58 % auf 711.950 m² zulegen konnte“, ergänzt Florian Stork, Geschäftsführer der Realogis Immobilien München GmbH. 13 der aktuellen Top-30-Mietvertragsabschlüsse entfallen auf den Handel, wozu Levis, WEG sowie Hager-Group gehören.
Die Branche Industrie/ Produktion landet auf dem dritten Platz mit einem Anteil von 13 % bzw. 245.690 m², wobei ihr Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum 4 % niedriger ausfällt (256.000 m² in H1 2020). Nur wenige Top-Abschlüsse wie Gestamp (20.500 m²), SAS (17.500 m²) und BMW in Berlin (13.200 m²) sowie Boeing Distribution Service (16.000 m²) sind der Branche der Industrie-/ Produktionsunternehmen zuzuordnen.
Letztplatziert war die Sammelkategorie „Sonstiges“ mit einem Anteil von 8 % bzw. 142.740 m², wozu MT Deutschland im Ruhrgebiet mit 22.000 m² zählt.
Mietpreise der Top-Standorte: Stuttgarts Spitzenmiete verteuert sich am stärksten
„Bis auf München und Frankfurt (Stagnation) haben alle Top-Standorte ein Wachstum der Spitzenmiete verzeichnet“, erklärt Bülent Alemdag, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Düsseldorf GmbH. Unangefochten teuerster Markt für Logistik- und Industrieimmobilien zur Miete in H1 2021 ist weiterhin München mit 8,50 €/m². Damit liegt der Spitzenreiter unter den Top-Standorten 26 % über dem Durchschnitt der Spitzenmiete aller Top-Märkte (6,73 €/m²). Zweitteuerster Markt ist Berlin mit 7,50 €/m², kommend von 7,00 €/m² in H1 2020 (+7,1 %) und 11 % über dem Durchschnitts-Spitzenmietpreis aller Top-Märkte. Die deutlichste Verteuerung aller Top-Märkte hat Realogis in Stuttgart mit +12,3 % auf 7,30 €/m² registriert (H1 2020: 6,50 €/m²).
Auf den Rängen vier bis acht folgen Frankfurt mit 7,00 €/m² (unverändert zu H1 2020), Hamburg mit 6,30 €/m² (H1: 2020: 6,20 €/m² +1,6 % und rund 6 % unter dem Durchschnitt aller Top-Märkte), Düsseldorf mit 6,10 €/m² (H1 2020: 5,95 €/m², +2,5 % und rund 9 % unter dem Durchschnitt) sowie Köln mit 5,85 €/m² (H1 2020: 5,80 €/m², +0,9 %, 13 % unter dem Durchschnitt). Der weiterhin günstigste Top-Logistikmarkt ist das Ruhrgebiet mit 5,30 €/m² (H1 2020: 5,10 €/m², +3,9 % Verteuerung), der rund 21 % unter dem Durchschnitt liegt.
„Beim Ranking der Durchschnittsmieten hat sich keine Änderung ergeben: Bis auf München haben sich die Durchschnittsmieten in allen Top-Märkten verteuert“, so Ben
Dörks, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Berlin GmbH.
Auch bei den Durchschnittsmietpreisen führt München das Feld mit 6,50 €/m² an, unverändert zu H1 2020, und liegt damit 27 % über dem Schnitt der Durchschnittsmiete aller Top-Standorte (5,26 €/m²). Berlin rangiert bei 5,90 €/m², kommend von 5,80 €/m² (+1,7 % Verteuerung, 13 % über dem Durchschnitt), Stuttgart bei 5,50 €/m², kommend von 5,20 €/m² (+5,8 %, 3 % unter dem Durchschnitt), Hamburg bei 5,20 €/m², kommend von 4,95 €/m² (+5,1 %, 3 % unter dem Durchschnitt), Frankfurt bei 5,10 €/m², kommend von 4,95 €/m² (+3 %, 3 % unter dem Durchschnitt) und Düsseldorf mit 5,05 €/m², kommend von 4,95 €/m² (+2 %, 3 % unter dem Schnitt).
In der Spanne unter 5 €/m² bis einschließlich 4 €/m² liegen die beiden Märkte Köln (4,70 €/m², kommend von 4,60 €/m², +2,2 %, 10 % unter dem Durchschnitt) und das Ruhrgebiet mit 4,10 €/m² (kommend von 3,95 €/m², +3,8 %, 23 % unter dem Durchschnitt).
Abschlüsse an den Top-Standorten im ersten Halbjahr nach Flächenumsatz
Die 30 größten Abschlüsse sind für einen Flächenumsatz von 673.300 m² bzw. 37 % verantwortlich.