Waberer’s International schloss das erste Quartal 2025 mit gemischten Ergebnissen ab. Während das Versicherungsgeschäft stark zulegte, mussten die Logistik- und Transportsparten Einbußen hinnehmen – teils infolge strategischer Umstrukturierungen. Trotz dieser Herausforderungen stieg das konsolidierte EBIT des Konzerns um 29 % auf 11 Millionen Euro.
Der Konzernumsatz ging im Jahresvergleich um 1,2 % auf 194,4 Millionen Euro zurück. Der Nettogewinn stieg hingegen deutlich – von 1,1 Millionen auf 7,5 Millionen Euro. Dies war günstigen Wechselkursen und Effizienzmaßnahmen zu verdanken. Das EBITDA kletterte um 15,9 % auf 25,6 Millionen Euro; die Gewinnmarge verbesserte sich auf 13,2 %.
Transport: Rückzug und Neuausrichtung
Der Logistikbereich, zu dem internationaler Straßengüterverkehr, Kontraktlogistik, Schienengüterverkehr und Lagerentwicklung gehören, erzielte einen Umsatz von 155,9 Millionen Euro – ein Rückgang um 10,3 %. Größter Faktor war das internationale Straßengeschäft, dessen Umsatz um 13,6 % sank.
Dieser Rückgang war erwartet worden: Die polnische Tochter LINK hatte bereits angekündigt, ihre eigene Flotte zu verkleinern und auf Subunternehmer zu setzen. Im Schnitt schrumpfte die LINK-Flotte um 245 Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr – ein Minus von 12 %. Insgesamt sank die Flottengröße des Konzerns von 2.886 auf 2.719 Fahrzeuge (–5,8 %).
Die Zahl alternativer Antriebe blieb unverändert bei 25 Fahrzeugen: 14 elektrisch und 11 LNG-betrieben. Drei weitere E-Zugmaschinen und zwei E-Lkw wurden bestellt und sollen in der zweiten Jahreshälfte 2025 geliefert werden.
Im Gegensatz dazu erzielte das international tätige Transportgeschäft mit Sitz in Ungarn ein leichtes Umsatzplus von 2 %, getrieben durch stärkere Aktivitäten externer Partner.
Kontraktlogistik: Stabilisierender Faktor
Während das Transportgeschäft unter Druck stand, trug die Kontraktlogistik zur Stabilisierung bei. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 1,5 % – vor allem dank der Ausweitung von Projekten im Abfalltransport sowie dem Ausbau von Lagerkapazitäten für Drittanbieter. Diese Gewinne halfen, die Rückgänge bei Verbrauchernachfrage, Industrieproduktion und hausinternen Logistikverträgen abzufedern.
Die Bruttomarge des Segments fiel dennoch um 17 % auf 13,3 Millionen Euro, das EBIT sank um fast 46 % auf 1,4 Millionen Euro.
Waberer’s konnte seine EBIT-Fähigkeit im ersten Quartal um fast 30 % steigern“, so CEO Zsolt Barna, „trotz stagnierender oder rückläufiger Volumina in unseren Kerngeschäften Lagerhaltung, Distribution und Transport infolge makroökonomischer Trends in Ungarn und ganz Europa.“
Effizienzgewinne durch Kostensenkung
Kostensenkungen milderten den Umsatzrückgang. Die direkten Kosten im Logistikbereich – ohne Abschreibungen – sanken um 10 %, hauptsächlich durch die kleinere Flotte und geringere Ausgaben für Kraftstoff, Maut und Personal. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl fiel um 10 % auf 5.622.
Diversifikation greift: Versicherung, Bahn, Personenverkehr
Während das Kerngeschäft unterdurchschnittlich abschnitt, zeigte die Diversifikationsstrategie Erfolge. Das Versicherungsgeschäft – mit Magyar Posta Biztosító und Életbiztosító – steigerte den Umsatz um 87 % und das EBIT um 62 %.
Waberer’s steigt zudem in den Personenverkehr ein: Die Übernahme von Pannonbusz soll im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Parallel werden das serbische Logistikunternehmen MDI und der Schienengüterverkehrsanbieter PSP Group stärker in die Konzernstruktur integriert.
Ausblick: EBIT-Ziel von 100 Mio. Euro bis 2031
Waberer’s strebt an, das jährliche EBIT bis 2031 auf über 100 Millionen Euro zu steigern. Dazu will das Unternehmen sein Lagernetz in Ungarn ausbauen, den Bahnverkehr intensivieren, das Versicherungsgeschäft stärken und Wachstumschancen in der Region nutzen.