Tests zeigen, dass die Sicherheit von CNG-Fahrzeugen auf einem vergleichbarem Level mit Standardmodellen mit Benzin-oder Dieselantrieb liegt.
Die Zahl der erdgasbetriebenen Fahrzeuge in Deutschland steigt kontinuierlich. Laut Zukunft Gas lag zum Stichtag 1.1.2021 der Fahrzeugbestand bei 100.807 Kraftfahrzeuge, was ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Zahl der zugelassenen Erdgasfahrzeuge ist damit das dritte Jahr in Folge gewachsen. Vor allem der Bereich der Zugmaschinen entwickelte sich sehr erfolgreich.In dieser Fahrzeugklasse stieg der Bestand im Vergleich zum Vorjahr um sogar 147 Prozent an. Bei den Nutzfahrzeugen liegt nun Erdgas als Kraftstoff auf Platz drei der alternativen Antriebe.
Mit Blick auf die Bundesländer wurde das höchste Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet. Dort stieg der Erdgas-Fahrzeugbestand um 7,5 Prozent und liegt bei insgesamt 3.366 Fahrzeugen. Auch in Sachsen ist die Zahl der Erdgasautos signifikant um 6,3 Prozent gewachsen.
Unbegründete Vorbehalte
Eine Gasantriebsart ist CNG. Das Kürzel steht für Compressed Natural Gas CNG, also komprimiertes Erdgas. Laut Zukunft Gas ist CNG insbesondere im Schwerlastverkehr eine aussichtsreiche Option, da es kosteneffizient und relativ umweltschonend ist.
Trotzdem gibt es weiterhin Vorbehalte in Bezug auf diesen Kraftstoff. Viele haben noch die Unfälle mit Erdgasfahrzeugen aus der Vergangenheit im Hinterkopf, dabei ist das Fahren und Tanken mit Erdgas längst sicher. Die Unfallgefahr gegenüber Benzin- oder Dieselantrieben ist nicht erhöht, heißt es in einer Stellungnahme von ERDGAS e.V.. Die Organisation weist darauf hin, dass Erdgasfahrzeuge hohen Sicherheitsanforderungen und speziellen Vorschriften, unter anderem der europäischen Verordnung ECE R 110, unterliegen.
Auch der TÜV beruhigt, dass das Fahren mit CNG kein Risiko darstellt.
Grundsätzlich gibt es die Vorgabe, dass die Betriebssicherheit des Fahrzeugs sich durch den Verbau einer Erdgasanlage nicht verschlechtern darf, wird Thorsten Rechtien, Sachverständiger vom TÜV Rheinland von Autobild zitiert.
Rechtien verweist auf die strengen Kontrollanforderungen.
Nach dem Einbau einer derartigen Anlage muss eine sogenannte Gassystemeinbauprüfung durch eine anerkannte Kfz-Werkstatt oder den TÜV durchgeführt werden. Darüber hinaus muss nach jeder Reparatur oder nach einem Unfall eine erneute Gasanlagenprüfung durchgeführt werden, sagt der Experte im Gespräch mit der Zeitschrift.
Explosionsgefahr ist sogar geringer
Wer trotzdem skeptisch ist, den kann vielleicht ein von ADAC durchgeführter Crashtest mit einem CNG-Zafira überzeugen. Das Auto erreichte insgesamt im Frontalaufpralltest 9 von 16 Punkten. Die am Fahrzeugboden platzierten Gasflaschen wurden geschützt und alle Leitungen und Verbindungsstücke hielten dicht. Anschließend wurde das Fahrzeug sogar zusätzlich in Brand gesetzt, aber auch da bestand keine Explosionsgefahr und das Sicherheitskonzept funktionierte einwandfrei. Der Test zeigte, dass die Sicherheit von CNG-Fahrzeugen auf einem vergleichbarem Level mit Standardmodellen (Benziner/Diesel) lag. Wie der ADAC aber betont, ist für den sicheren Umgang mit der Technik die Einhaltung der Prüfintervalle und -richtlinien sehr wichtig. Auch sollten die Erdgastanks regelmäßig auf Korrosion geprüft werden.
Ebenfalls der Fall des kanadischen Transportunternehmens CAT ist zugunsten von CNG. Am 28. Februar hat sich auf dem Firmengelände ein Brand ereignet. Das Feuer zerstörte sieben CNG-LKW. Größere Schäden konnten aber dank der Eigenschaften von CNG vermieden werden.Da es leichter als Luft ist und die Zündtemperatur bei 650 °C liegt, kann es sich schnell verflüchtigen und selbst beim Entweichen großer Mengen besteht im Freien keine Explosionsgefahr.
Wir sehen uns nur darin bestätigt, dass CNG-Antrieb eine sichere, saubere und effiziente Alternative zu Diesel ist, betonte das Unternehmen in einer Stellungnahme.
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