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Statistisches Bundesamt ( Destatis)

Die Verkehrsleistung im Gütersektor sinkt wieder

Der Materialmangel scheint sich mittlerweile auch auf die Verkehrsleistung im Gütersektor auszuwirken. Diese verzeichnete im Juli zum ersten Mal seit langem einen leichten Rückgang.

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Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes weist die Verkehrsleistung im Gütersektor eine rückläufige Entwicklung auf. Der Transportindex für Güter ist im Juli zum ersten Mal seit langem wieder gefallen.

Ebenfalls die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist kalender- und saisonbereinigt im August 2021 gegenüber Juli 2021 um 2,2 Prozent gesunken. Zwar ist der Index kalender- und saisonbereinigt weiterhin in etwa auf dem Niveau vor der Krise liegt und im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2020 ist der kalenderbereinigte LKW-Maut-Fahrleistungsindex  sogar um 0,8 Prozent gestiegen, aber hier schwächt sich die Wachstumsdynamik ab.

Materialmangel macht der deutschen Industrie zu schaffen

Der Materialmangel in der deutschen Industrie spitzt sich weiter zu. Aus einer Umfrage des ifo Instituts geht hervor, dass rund 70 Prozent der Industriefirmen in Deutschland im August über Engpässe und Probleme bei Vorprodukten und Rohstoffen klagten.

Die Knappheit bei Halbleitern und Chips macht sich insbesondere bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern bemerkbar (91,5 Prozent nach 83,4 Prozent).  Im August ging die Nachfrage im Vergleich zum Vormonat von 24,8 auf 6,7 Punkte zurück. Ihre Fertigwarenlager beurteilten die Firmen im August wiederum schlechter. Der Wert ging zurück von minus 33,3 auf minus 42,1 Punkte. Und die Beschäftigungserwartungen kippten ins Negative, von plus 6,2 auf minus 5,o.

Probleme mit Vorprodukten machten es auch Herstellern elektrischer Ausrüstungen (konstant bei 84,4 Prozent) und Möbelherstellern zu schaffen. (86,2 nach 73,2 Prozent).

Exportwachstum bremst

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Exporte in Deutschland im Juli 2021 gegenüber Juni 2021 kalender- und saisonbereinigt um 0,5 Prozent gestiegen. Zwar lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt weiterhin 1,6 Prozent über dem Niveau vor der Corona-Pandemie,  allerdings sieht man deutlich, dass die deutsche Exportwirtschaft an Dynamik verliert.

Auch die Stimmung unter deutschen Exporteuren hat sich merklich verschlechtert. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im August auf 16,6 Punkte gefallen, von 23,1 Punkten im Juli (saisonbereinigt korrigiert).  Einen deutlichen Dämpfer bei den Exporterwartungen musste die Elektroindustrie und die Nahrungsmittelindustrie verkraften. Gleiches gilt für die Möbelindustrie, wo die Euphorie der vergangenen drei Monate verflogen ist. Die Automobilindustrie hingegen erwartet eine größere Dynamik beim Auslandsgeschäft. Auch in der Papierindustrie zeigen sich die Unternehmen wieder optimistisch.

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