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Rotes-Meer: Reedereien suchen nach Notlösungen

Wegen anhaltender Befürchtungen aufgrund von Angriffen der jemenitischer Huthi auf Schiffe im Roten Meer hat Hapag-Lloyd angekündigt, seine Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung zu lenken und einen Landtransit durch Saudi-Arabien einzurichten, berichtet Reuters. Auch Maersk hat Änderungen an seinem ME2-Dienst angekündigt.

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Hapag-Lloyd weist darauf hin, dass die derzeitige Schifffahrtsstrategie bis auf Weiteres beibehalten werde.

Wir beobachten und analysieren die Situation kontinuierlich. Sobald sich die Situation ändert und es wieder sicher ist, werden wir unsere Schiffe durch das Rote Meer und den Suezkanal umleiten”, teilte die Reederei nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Laut einer offiziellen Mitteilung der Reederei wurde ein Transitdienst quer durch Saudi-Arabien eingeführt. Die neuen Landverkehrskorridore sollen drei Häfen am Persischen Golf mit dem Hafen Dschiddah am Roten Meer verbinden.

Auch Maersk offeriert seinen Kunden eine Notlösung

Maersk informierte seine Kunden gestern, am 22. Januar über wesentliche Änderungen im ME2-Dienst als Reaktion auf die anhaltenden Unruhen in der Region des Roten Meeres und des Golfs von Aden.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Sicherheit von Seeleuten, Schiffen und Frachten zu gewährleisten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Kunden in diesem schwierigen Umfeld eine bessere Planungssicherheit für ihre Lieferketten haben.

Zu den wichtigsten Änderungen des ME2-Dienstes gehört eine vorübergehende Umleitung über das Kap der Guten Hoffnung. Der überarbeitete Dienst wird nun die folgenden Häfen umfassen: Jebel Ali, Vereinigte Arabische Emirate – Mundra, Indien – Jawaharlal Nehru, Indien – Hafen von Tanger, Marokko – Algeciras, Spanien – Salalah, Oman – Jebel Ali, Vereinigte Arabische Emirate. Mit dieser Änderung wird der Dienst im westlichen Mittelmeer betrieben und die westgehenden Dienste nach Salalah und Jeddah werden bis auf weiteres eingestellt.

Das Maersk-Schiff „Gibraltar”, das am 23. Januar vom Hafen Tanger ablegt, ist das erste Schiff in Richtung Osten, das von dieser Änderung betroffen ist. Dagegen wird die erste westgehende Route, die ebenfalls den Änderungen unterliegt, um den 4. Februar von Salalah aus starten.

Um die Unterbrechungen für Kunden so gering wie möglich zu halten, wird Maersk die Häfen von Algeciras und Tanger für weitere Verbindungen nach Nordeuropa und in den Mittelmeerraum nutzen. Außerdem werden Feederschiffe für Valencia in Spanien und Vado in Italien zum Einsatz kommen. Die Maersk-Drehkreuze in Salalah und Jebel Ali werden weiterhin Verbindungen zu anderen Orten im Nahen Osten anbieten.

EU plant einen Militäreinsatz im Roten Meer

Gestern haben sich die Außenminister der Europäischen Union bei ihrem monatlichen Treffen in Brüssel darauf geeinigt, die Handelsschifffahrt im Roten Meer vor Angriffen der Huthi auf der Arabischen Halbinsel zu schützen und dazu europäische Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme in die Region zu entsenden. Deutschland will die Fregatte „Hessen” einsetzen, braucht aber noch die Zustimmung des Bundestages.


Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell gab an, dass der Einsatz im Februar beginnen soll und die Angriffe jemenitischer Huthi beenden. Weiter heißt es, dass die Beteiligung der EU keine Mitwirkung an den Angriffen der USA auf Stellungen der Huthis im Jemen bedeute.

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