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Same-Day-Lieferant „Liefery” verschwindet vom Markt

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Das auf die Expresslieferung im Handel spezialisierte Start-up Liefery wird unerwartet zum 28. Februar 2021 vom Markt verschwinden. Die Muttergesellschaft Hermes begründet diese Entscheidung mit “strategischen Erwägungen”. Die bisherigen Geschäftspartner des Same-Day-Lieferanten, darunter Rewe und Zalando sind völlig überrascht, weil sie praktisch ohne Alternative im Stich gelassen werden.

Die Geschäftsführung der Hermes Germany hat in einer Pressemitteilung vom 27. November bekannt gegeben, dass die Aktivitäten der auf Same-Day-Delivery konzentrierten Tochtergesellschaft Liefery aus strategischen Erwägungen nicht mehr weitergeführt werden. Damit soll das künftige B2C-Marktwachstum im Next-Day-Geschäft ausschließlich aus der Hermes Germany heraus gestaltet werden.

Der Marktaustritt vom Berliner Unternehmen Liefery wird nach Angaben von Hermens zum 28. Februar 2021 erfolgen. Die Muttergesellschaft behauptet, dass diese Entscheidung auf das kürzlich begonnene Weihnachtsgeschäft keinerlei Auswirkungen haben soll.

Trotz des überraschenden Schrittes spart Hermes nicht mit Lob über den Gründer und die Mitarbeiter von Liefery:

Seit seiner Gründung 2014 hat sich Liefery zu einem kompetenten Ansprechpartner im Bereich Same-Day- und Next-Day-Delivery entwickelt. Mit seinem starken Endkundenfokus im Last-Mile-Service konnte das Unternehmen namhafte Händler überzeugen und insbesondere mit digitalen Services und transparenter Empfängerkommunikation punkten, heißt es in der öffentlichen Erklärung.

Umso mehr zeigen sich die Liefery-Mitarbeiter als auch die bisherigen Geschäftspartner wie  Rewe, Hellofresh, Nespresso, Apple, Würth oder Zalando mit so einem Beschluss wie vor den Kopf gestoßen. Das Handelsblatt geht davon aus, dass sogar 170 Arbeitsplätze gestrichen werden könnten. Das Magazin vermutet auch, Hermes hätte seine Tochtergesellschaft wohl zunehmend als Konkurrenz im eigenen Haus empfunden und werde nicht im Stande sein, den Dienst des populären Start-ups zu ersetzen. Dabei beruft es sich auf folgende, vage Aussage einer Hermes-Sprecherin:

Dort, wo es sinnvoll ist und operativ in Betracht kommt, werden wir Angebote für Auftragsvergaben durch Hermes prüfen und natürlich generell mit den Auftraggebern das Gespräch suchen. Stand heute können wir dazu noch keine abschließende Aussage treffen.

Foto: Hermes

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