Bereits vor dem Einmarsch in die Ukraine griffen russische Hacker militärische Ziele, Behörden und Institutionen in der Ukraine an. Seit Kriegsbeginn haben nicht-staatliche Hackergruppen wie Anonymous russische Staatsmedien, Webseiten sowie digitale Infrastruktur in Russland lahmgelegt. Eine Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) befürchtet, dass solche Hackergruppen den Krieg unkontrollierbar eskalieren lassen könnten. Gleichzeitig befürworten 56 Prozent die Aktivitäten der Hacker im Krieg in der der Ukraine. 51 Prozent glauben, solche Angriffe könnten einen wichtigen Beitrag liefern, um den Krieg schneller zu beenden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Personen ab 16 Jahren im März dieses Jahres telefonisch befragt wurden.
„Die Kriege der Zukunft werden hybrid geführt: im digitalen Raum gleichermaßen wie in der Luft, zu Wasser oder an Land. Auf diese neue Form der Kriegsführung müssen sich Wirtschaft, Staat und Gesellschaft einstellen“, so Bitkom-Präsident Achim Berg. Es sei essenziell, die hiesige Wirtschaft und die kritischen Infrastrukturen vor digitalen Angriffen zu schützen, so Berg. „Cybersicherheit muss für den Nato-Raum und seine Partner gesamtheitlich gedacht werden. Wir brauchen eine Cyber-NATO.“
Welche Ziele Hackergruppen verfolgen, ist trotz öffentlicher Verlautbarungen häufig unklar. Entsprechend sagen 52 Prozent der Deutschen, sie würden Hackergruppen nicht vertrauen. 49 Prozent berichten, Angriffe von Hackern machten ihnen Angst. Auf der anderen Seite bewundern 42 Prozent der Befragten die Arbeit solcher Aktivisten, 33 Prozent geben sogar an, ihnen mehr zu vertrauen als staatlichen Stellen. Für den Kriegsausgang messen viele Befragte den Hackern einen hohen Stellenwert bei: 38 Prozent sind der Meinung, ohne den Eingriff von Hackern sei der Krieg für die Ukraine nicht zu gewinnen.