Der in Leipzig ansässige Logistikdienstleister CargoBeamer arbeitet gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik sowie der Studiengesellschaft für den kombinierten Verkehr (SGKV) an einem Innovationsprojekt zur Beschleunigung der wagentechnischen Untersuchung (WTU).
Ziel ist es, die Abwicklung der Kontrolle der Betriebssicherheit von Güterwagen und Ladeeinheiten, welche bei der Abfertigung eines jeden Zuges im Kombinierten Verkehr stattfindet, zu beschleunigen.
Digitalisierungspotenzial, um höhere Durchsatzraten und mehr Effizienz in KV-Terminals zu realisieren: Um bestehende und neue Terminals besser auszulasten, gilt es, manuelle Prozesse mithilfe modernster Technik zu unterstützen und damit signifikant zu beschleunigen. Dank Sensorik, KI und Digitalisierung des Dokumentenhandlings wollen wir mittelfristig eine WTU in unter 60 Minuten statt mehreren Stunden durchführen – ein wichtiger Schritt zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber der Straße, erklärt Dr.-Ing. habil. Hans-Jürgen Weidemann, Chief Technology Officer bei CargoBeamer.
Derzeit erfolgt die Prüfung der KV-Züge auf Mängel vor Abfahrt durch einen Wagenmeister manuell. Künftig könnte aber das Handling und der Transfer von Dokumenten sowie wichtiger Teilprozesse der WTU automatisiert werden. Dank dem Einsatz von Sensorik und Kamera-KI-Systemen sollen relevante Waggon- und Ladungsparameter digital erfasst und dem Wagenmeister über eine App zur Verfügung gestellt werden. Die Daten werden automatisiert erhoben und in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Von der Beschleunigung der WTU würden alle Teilnehmer des Kombinierten Verkehrs profitieren.
Der Kombinierte Verkehr spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Verkehrswende. Um die in ihn gesetzten Ziele erreichen zu können, sind Maßnahmen zur Prozessoptimierung dieses komplexen Verkehrsträgers von großer Bedeutung. Die sensorbasierte Beschleunigung der wagentechnischen Untersuchung, verbunden mit der Digitalisierung des Dokumentenaustauschs, stellt eine wichtige Stellschraube zur effizienten Nutzung vorhandener Kapazitäten dar, betont Clemens Bochynek, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SGKV.
Für die Umsetzung hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) rund 1 Mio. Euro bereitgestellt. Die Laufzeit des Projekts beträgt 27 Monate. Der Projektabschluss ist für den Sommer 2026 geplant.