Fahrzeugbau: Leicht und langlebig soll es sein
In der Automobilindustrie sorgen Edelstahlkomponenten für eine Gewichtsoptimierung und lange Lebenszyklen. Beide Vorteile sind maßgeblich an der Qualität eines Fahrzeugs beteiligt, denn ein wartungs- und verschleißarmes Auto wird gemeinhin als hochwertig empfunden. Doch nicht nur in der Herstellung ziviler Fortbewegungsmittel glänzt Edelstahl mit diesen Eigenschaften.
Logistik und Transportwesen stellen hohe Ansprüche
Druck-, Zug- und Scherkräfte machen den meisten Werkstoffen an Transportfahrzeugen schwer zu schaffen. Dass das so ist, beschäftigt Ingenieure seit der Erfindung der motorisierten Fortbewegung. Ebenfalls relevant: Die chemischen Einflussfaktoren und die Widerstandsfähigkeit der Materialien.
Hier punktet Edelstahl, denn er ist nicht nur besonders säurebeständig. Wird Rundmaterial aus Edelstahl eingesetzt, trotz dieses außerdem folgenden chemisch-physikalischen Einflüssen:
- Korrosion (ein oxidativer Prozess)
- Oxidation (Gesamtheit der Prozesse, die einen Elektronenaustausch bewirken)
- Versprödung
- Destabilisierung (durch Hitze)
Anspruchsvolle Umweltbedingungen: So resistent ist Edelstahl
Die oben erwähnten chemisch-physikalischen Einflüsse auf die Fahrzeug-Materialien sind für Fahrzeugkonzepte der Transport- und Logistikbranche ein handfestes Problem. Salzige Luft, Streusalz sowie Säuren und Basen greifen viele Metalle an und führen zu einer unerwünschten Oxidation bis hin zur Korrosion. Doch warum trotz Edelstahl dem? Die Antwort liegt in der Legierung.
Wirkung der Oxidschicht
Die sogenannte Oxidschicht wird häufig auch als Passivschicht bezeichnet. Mit ihr schützt sich Edelstahl gegen weiteres Einwirken von Säuren und anderen aggressiven Substanzen. Sie ist oft nicht sichtbar, entsteht natürlich durch den Kontakt des Chromanteils mit dem Luftsauerstoff und trägt zur Langlebigkeit des Edelstahls bei.
Legierung für erhöhte Festigkeit
Durch die Zugabe bestimmter Elemente können Edelstahllegierungen unterschiedliche Materialeigenschaften erhalten. So steht ein erhöhter Anteil von Chrom und Nickel für eine hohe chemische Stabilität auch bei sehr hohen Temperaturen. Ein höherer Stickstoffanteil bewirkt dagegen eine bessere Festigkeit.
Edelstahl im Bahn- und Schiffsverkehr
Züge und Bahnanlagen sind ebenfalls Umwelteinflüssen ausgesetzt. Auch sie dürfen selbstverständlich nichts ihrer Stabilität einbüßen. Rostfreier Stahl sichert hier dauerhafte Funktionsfähigkeit und hält den Wartungsaufwand gering. Gleichzeitig reduziert er das Gewicht von Bauteilen, da er bei verhältnismäßig dünnwandigen Bauteilen ein hohes Maß an Festigkeit beisteuert.
Auf hoher See ist die Sachlage ähnlich: Hier sind Stahlkonstruktionen ebenfalls dauerhaft aggressiven Umgebungsbedingungen ausgesetzt. Salzwasser, die Schiffsreinigung mit säurehaltigen Reinigern und starke Temperaturschwankungen zehren regelrecht an jedem Zentimeter eines Schiffes. Hier erweisen sich säurebeständige Edelstähle als unverzichtbare Lösung, da sie selbst bei diesen anspruchsvollen Bedingungen ihre Eigenschaften behalten.