Foto: Cargo Beamer

CargoBeamer sammelt frisches Kapital ein und startet neue Zugverbindung nach Italien

Cargobeamer startet heute seine neue Linie zwischen Deutschland und Italien. Das Bahnunternehmen sammelt zudem 65 Millionen Euro von der nordamerikanischen Orion Infrastructure Capital ein. Wohin das Geld fließen soll, steht bereits fest.

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Das Logistikunternehmen Cargobeamer erweitert sein europäisches Schienennetz mit einer neuen Verbindung zwischen Kornwestheim bei Stuttgart und Domodossola in Norditalien. Ab dem 11. Februar bietet das Unternehmen drei wöchentliche Rundläufe an, um den Transport von Sattelaufliegern effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.

Die Abfahrten ab Kornwestheim erfolgen montags, mittwochs und freitags, während die Züge aus Domodossola dienstags, donnerstags und samstags verkehren. Diese neue Verbindung stellt eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Cargobeamer-Netz dar und unterstützt die Verlagerung von Straßentransporten auf die Schiene.

Bahnverbindung ist für verschiedene Arten von Sattelaufliegern geeignet

Cargobeamer setzt mit seinem System auf einen innovativen kombinierten Verkehr, der es ermöglicht, Sattelauflieger ohne Zugmaschine und Fahrpersonal zu transportieren.

Die Schienenverbindung ist für verschiedene Arten von Sattelaufliegern geeignet, unabhängig davon, ob sie kranbar sind oder nicht. Auch Container, Wechselbrücken sowie spezielle Auflieger wie Kühl- und Tankauflieger können transportiert werden. Die Traktion der Züge übernimmt SBB Cargo International, wobei das DUSS-Terminal Kornwestheim und das Cargobeamer-Terminal in Domodossola als Umschlagpunkte dienen.

Ausbau des transalpinen Schienennetzes

Mit der neuen Verbindung zwischen Stuttgart und Domodossola stärkt Cargobeamer seine Position als führendes Unternehmen im transalpinen kombinierten Verkehr.

Der Raum Stuttgart zählt zu den wirtschaftsstärksten Regionen Europas. Indem wir diese an unser Netzwerk anschließen, bieten wir unseren Kunden eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Transporte zwischen Deutschland und Italien nachhaltig und effizient abzuwickeln“, erklärt Boris Timm, COO von Cargobeamer.

Gleichzeitig ist die neue Verbindung ein bedeutender Schritt zur Weiterentwicklung des Terminals in Domodossola. Dieses soll in Zukunft zu einem der leistungsfähigsten Hubs für den Umschlag von Sattelaufliegern in Europa ausgebaut werden.

Frisches Kapital für weiteres Wachstum

Cargobeamer sammelt aktuell rund 65 Millionen Euro mithilfe von Orion Infrastructure Capital ein. Diese Summe setzt sich aus Eigen- und Fremdkapital zusammen. Zusammen mit weiteren 50 Millionen Euro von Bestandsaktionären sowie 90 Millionen Euro an öffentlichen Zuschüssen hat das Bahnunternehmen in den vergangenen 12 Monaten insgesamt 205 Millionen Euro Wachstumskapital gesichert.

Die neuen finanziellen Mittel fließen hauptsächlich in den Bau von zwei Terminals in Kaldenkirchen (Deutschland) und Domodossola (Italien). Diese Standorte werden die zweite und dritte Anlage des Unternehmens in Europa sein, nach der erfolgreichen Eröffnung des ersten Terminals in Calais (Frankreich) im Jahr 2021.

Patentierte Technologie von Cargobeamer

Cargobeamer setzt auf eine patentierte Technologie, die es ermöglicht, Sattelauflieger innerhalb von nur 20 Minuten automatisch auf Güterzüge zu verladen. Dies geschieht neunmal schneller als in herkömmlichen Kranterminals. Durch die Verlagerung von Transporten auf die Schiene können CO₂-Emissionen um rund 85 Prozent im Vergleich zum dieselbasierten LKW-Verkehr gesenkt werden.

Jeremy Glick, Investment Partner und Head of Infra Growth bei OIC, betont die Bedeutung der Technologie:

Die proprietäre Technologie von Cargobeamer wird entscheidend dazu beitragen, die Verlagerung von Straßentransporten auf die Schiene zu fördern.“

Cargobeamer-CEO Nicolas Albrecht unterstreicht die strategische Bedeutung der Investition:

OIC ist ein visionärer Partner, der unsere Mission teilt, eine moderne Infrastruktur für die Dekarbonisierung des europäischen Güterverkehrs zu schaffen. Unsere neuen Terminals liegen strategisch günstig entlang des meistgenutzten intermodalen Korridors Europas und werden entscheidend dazu beitragen, den Gütertransport auf die Schiene zu verlagern.“

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