Nach den Plänen des Ministeriums soll das Rauchverbot künftig für alle Dienstfahrzeuge gelten. Das würde bedeuten: Berufskraftfahrer dürften in der Kabine ihres LKW nicht mehr rauchen – selbst dann nicht, wenn sie allein unterwegs sind. Fenadismer bezeichnet diese Regelung als „völlig unverhältnismäßig und diskriminierend“.
„Im Straßengüterverkehr arbeiten die Fahrer allein, ohne Fahrgäste – und setzen somit niemanden dem Passivrauchen aus“, erinnert der Verband.
Kein Mitfahrer, aber Rauchverbot – wo bleibt die Logik?
Ziel der Antitabakvorschriften ist der Schutz von Nichtrauchern vor Passivrauch. Doch wie Fenadismer betont, befinde sich in der LKW-Kabine ausschließlich der Fahrer selbst – ein Schutz Dritter sei also gar nicht erforderlich.
„Die vom Gesundheitsministerium vorgeschlagene Maßnahme, die Dritte schützen soll, ist im Fall von Berufskraftfahrern, die viele Stunden allein in der Kabine verbringen, nicht sinnvoll“, heißt es in der Mitteilung.
Stress, Druck und Sicherheit
Das neue Verbot mag auf den ersten Blick gesundheitsfördernd wirken – könnte aber laut Fenadismer kontraproduktiv sein. Für viele Fahrer sei das Rauchen unterwegs eine Möglichkeit, mit Stress, Müdigkeit und der Monotonie langer Fahrten umzugehen. Laut Vorschrift dürfen Fahrer bis zu 4,5 Stunden am Stück fahren – ein Rauchverbot in dieser Zeit könne zu steigender Anspannung, Nervosität und sogar zu nachlassender Konzentration führen.
„Das Verbot, rauchenden Fahrern diese selbstgewählte Handlung zu untersagen, kann zu höherem Stress, Angstzuständen und damit zu einer Verschlechterung der Fahrfähigkeit führen“, argumentiert der Verband.
Privat erlaubt, beruflich verboten – warum?
Besonders kritisch sieht Fenadismer die Ungleichbehandlung zwischen privaten und gewerblichen Fahrern. Das Rauchverbot soll ausschließlich für Dienstfahrzeuge wie Lkw gelten, während Privatpersonen weiterhin im eigenen Auto rauchen dürften – selbst mit Mitfahrern an Bord.
„Diese Regelung ist diskriminierend, da sie kein gleiches Verbot für private Fahrer vorsieht, die weiterhin in ihren Fahrzeugen rauchen können, auch wenn andere Personen mitfahren“, so die Organisation.
Fenadismer bekennt sich klar zu Maßnahmen für den Gesundheitsschutz, fordert jedoch, dass diese vernünftig, verhältnismäßig und an die Realität einzelner Berufsgruppen angepasst sind. Andernfalls könnten sie – statt Leben und Gesundheit zu schützen – neue Risiken schaffen.