Die Digitalisierung der Lieferungskette geht schleppend voran. Sogar 95% der Unternehmen nutzen deren Potenzial nicht aus.

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Unternehmen, die konsequent ihre Lieferungsketten digitalisieren, können einen jährlichen Anstieg der Einnahmen sogar um 2,5% erwarten. – den Forschungen von McKinsey zufolge. Leider stellt sich heraus, dass 95% der Unternehmen nicht gänzlich dieses Potenzial ausnutzt. Unternehmer sind sich dessen bewusst, dass Digitalisierung der Lieferkette unentbehrlich ist. Sie weisen jedoch auf eine Reihe von Hindernissen hin.

Accenture – ein Outsourcingunternehmen aus der Veraltungs- und Technologiebranche – hat geschätzt, dass einer der größten Pharmazieproduzenten, dessen Jahreneinkommen aus Verkauf 10 Milliarden Dollar beträgt, ca. 388 Millionen Dollar bei der Produktion und Lieferung sparen könnte. Unter der Bedingung, dass er eben auf die Entwicklung der Digitalisierung der Lieferkette setzen würde.

Die Vorteile sind also messbar. Sie werden von 75% der Unternehmen bemerkt – geht aus dem DHL-Bericht hervor, der Forschungen über die Digitalisierung der Lieferkette betrifft. Am häufigsten weisen die Befragten auf die Möglichkeit der Kostenreduzierung, Verbesserung der Rentabilität, Kundenbetreuung und Leistungsfähigkeit der Lieferkette hin.

Cloud, unbemannte Fahrzeuge, Robotik

Firmeninhaber haben also keine Zweifel, dass sie auf neue Technologien setzen müssen, und das innerhalb der kommenden Jahre.

Meinungen der Befragten zufolge ist die big data Analyse die wichtigste Informatiklösung – 73% von ihnen hat mitgeteilt, dass ihr Unternehmen in diese Technologie investiert hat. Die folgenden Plätze haben diese Lösungen eingenommen: Cloud (63%), „Internet der DInge” (55%), Blockchain (51%), maschinelles Lernen (46%), Wirtschaft des Miteinanderteilens (34%). Was Geräte anbetrifft, so haben 63% der Befragten erklärt, dass die größte Bedeutung die Robotik hat, vorausgehend vor den unbemannten Fahrzeugen (40%), dem 3D-Druck (33%) sowie der erweiterten Realität (28%) und Dronen (27%) – lesen wir in der Analyse des DHL-Berichtes.

Erst am Anfang des Weges

Soviel der Theorie. In der Praxis stellt sich heraus, dass neue Technologien und Lösungen sich so schnell entwickeln und so bedeutend die Funktionsfähigkeit der Branche auf vielen Ebenen ändern, dass Lieferketten Probleme mit deren zügiger Anpassung haben.

Wie wir dem Bericht entnehmen können, haben nur 5% der Unternehmen die Technologie verbunden mit Geräten (z.B. Autonomische Fahrzeuge, Dronen) in der gesamten Lieferkette eingeführt.

Im Falle der Informations- und Analyselösungen (u.a. Big Data, „”Internet der Dinge””) sieht die Situation ähnlich aus. 5% der Unternehmen haben diese Technologie bei der Lieferkette eingeführt; 7% verwenden sie nicht. Fast 60% versuchen sie zu nutzen.

Worin liegt das Problem?

Die Befragten weisen auf Befürchtungen im Hinblick auf die Zuverlässigkeit dieser Technologien hin (68%), Widerstand vor Veränderungen in der Organisation (65%) und unzureichende oder langandauernde Erstattungen aus der Investition (64%).

Es ist nichts Außergewöhnliches, dass sich Unternehmen am häufigsten am Anfang für Digitalisierung nur in einem Bereich der Lieferkette entscheiden (63%) oder deren Durchführung an ein Außenunternehmen beauftragen (55%). 46% führen Forschungen über Kosten und Vorteile, auf die sie zählen können, durch, bevor sie zu den Veränderungen übergehen – so der Bericht. Fast jedes dritte Unternehmen beginnt mit Testprogrammen.

 

Fot: Wikimedia Commons