Fot. Alnatura

Ein modernes System für die Automatisierung eines Lagers in einer… Holzanlage. Warum hat sich ein deutsches Unternehmen für ein solches Gebäude entschieden?

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Der Name Alnatura verpflichtet. Das deutsche Unternehmen, einer der wichtigen Akteure auf dem lokalen Markt für so genannte gesunde Lebensmittel, hat sein Lager und sein Vertriebszentrum gründlich modernisiert und dabei auf… Holz gesetzt. Aus Holz wurde praktisch die gesamte Anlage gebaut. Im Inneren wurde ein modernes automatisches CycloneCarrier-System verwendet. Das Distributionszentrum mit dem Alnatura-Hochregallager befindet sich in Lorsch.

Die riesige Halle ist 17,5 m hoch. Sie ist mit dem CycloneCarrier ausgestattet, d.h. einem automatisierten Lager- und Transportsystem, das vor allem für die Handhabung kleiner Lasten ausgelegt ist. Die Pendellösung wurde für Anwendungen konzipiert, bei denen hohe Kapazität und Verfügbarkeit erforderlich sind, z.B. im Einzelhandel und E-Commerce. Die Automatisierung soll einen effizienten und sehr dynamischen Warenfluss vom Eingang ins Lager, über die Ausgabe, die Kommissionierung bis hin zur Versandvorbereitung für das Geschäft gewährleisten.

Der CycloneCarrier kann Container, Trays oder Kartons in doppelter oder vierfacher Tiefe lagern. Ein einziges Lagersystem kann Gänge mit einer Länge von bis zu 150 Metern bedienen (das in Lorsch ist 118 Meter lang). Die Fahrzeuge sind in zwei Versionen erhältlich, mit Umladungsausrüstung mit fester oder verstellbarer Breite (zur Handhabung verschiedener Produktgrößen). Optional kann ein Lift mit zwei Decks verwendet werden, was die Kapazität weiter erhöht.

CycloneCarrier

Quelle: SwissLog

Der CycloneCarrier in Lorsch wird von 32 Shuttles betrieben. Es stehen über 30.000 Plätze zur Verfügung. Die Shuttles bewegen sich mit einer maximalen Geschwindigkeit von 4m/sec. Sie befördern Waren sowohl ins Lager wie aus ihm heraus. Für die Palettierung/Depalettierung, das Picking und die Kommissionierung stehen insgesamt sechs Stationen zur Verfügung. Abgesehen von Shuttles verwendet das System z.B. auch Palettenbeförderer und Kommissionierroboter.

Die Automatisierung des Distributionszentrums erwies sich als unentbehrlich, damit innerhalb einer Stunde mehr als 1.000 Positionen (Aufträge) ausgeführt werden konnten. Es war notwendig, eine effiziente Ausführung von Aufträgen zu gewährleisten, die sich aus der aktuellen Nachfrage nach Alnatura-Produkten ergeben, und gleichzeitig die Möglichkeit einer einfachen Erweiterung des Systems zu einem späteren Zeitpunkt zu garantieren, wenn ein solcher Bedarf entsteht.

Die umweltfreundliche Lösung soll in erster Linie die Transportwege verkürzen und die effiziente Verwaltung einer viel größeren Anzahl von Sortimentseinheiten als bisher ermöglichen, vervollständigen und für den Versand vorbereiten. Es eignet sich für die Abwicklung von Retouren, Nachschub oder Pufferung (zur Konsolidierung von Bestellungen). Dank seines dynamischen Shuttle-Lagersystems kann Alnatura seine Produkte von einem zentralen Standort aus an die Ladenkette liefern.

Die Lösung wurde von Swisslog-Ingenieuren entwickelt. Der Betrieb von CycloneCarrier wird automatisch vom SynQ-Managementsystem gesteuert. Es ist modular, intelligent und kann vorausschauend arbeiten. Es hat Überwachungsfunktionen, und eine davon ist die 3D-Visualisierung. Es ermöglicht autorisierten Mitarbeitern, den Betrieb des gesamten Lagers und seiner einzelnen Komponenten in Echtzeit zu beobachten und mögliche Fehler viel früher zu erkennen, als sie tatsächlich auftreten können.

Matthias Lindner, Leiter der Logistikabteilung bei Alnatura betont, dass der CycloneCarrier über ein fortschrittliches Umladegerät verfügt (das die Abstände zwischen den Kartons kontrolliert und die Teleskoparme können bei Bedarf unabhängig eingestellt werden, um beschädigte oder aus der korrekten Position bewegte Kartons sicher anzuheben). Ein Standard-Softwaremodul bietet Zugang zu Business-Tools, um die Leistung des “Shuttles” zu optimieren.

Die gesamte riesige Lagerhalle von Alnatura wurde aus Holz gebaut. Es wurden 5 Tausend Kubikmeter Fichten- und Lärchenholz aus Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik verwendet. Das Silogebäude hat insgesamt über 65 Kilometer verschiedene Arten von Stützen und Verbindungen. Die Fassade besteht ebenfalls aus zertifiziertem Lärchenholz. Der Nutzer betont, dass dank guter Isolierung und natürlicher Kühlung keine Heizung oder künstliche Kühlung erforderlich ist (was die CO2-Emissionen des Gebäudes reduziert).

Foto: Alnatura

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