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EU will kombinierten Verkehr von zeitweiligen Fahrverboten befreien

Die EU-Kommission will die Wettbewerbsfähigkeit des intermodalen Güterverkehrs verbessern. Hierfür soll die geltende Richtlinie über den kombinierten Verkehr aktualisiert werden. Mitunter ist eine Befreiung von zeitweiligen Fahrverboten geplant.

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Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen den intermodalen Verkehr effizienter und wettbewerbsfähiger gegenüber dem konventionellen Güterverkehr machen, dadurch dass die negativen externen Effekte im Vergleich zu reinen Straßenverkehren zwischen denselben Ausgangs- und Endpunkten um mindestens 40 Prozent reduziert werden.

Darüber hinaus will die EU, dass der kombinierte Verkehr von zeitweiligen Fahrverboten vor, z. B. von Wochenendfahrverboten, ausgenommen wird.  Im Endeffekt soll dadurch die Auslastung der Terminals und anderer Infrastrukturen verbessert werden.

Im Jahr 2022 wurden 13,6 Milliarden Tonnen Güter auf den Straßen der EU transportiert. Dieser Güterverkehr ist für die Wirtschaft der EU von entscheidender Bedeutung, und da die Nachfrage steigt, müssen wir die Kosten und Emissionen unter Kontrolle halten. Dank unseres Vorschlags werden LKW ihre Rolle im Güterverkehr behalten, aber ihre Kombination mit anderen, nachhaltigeren Verkehrsträgern wie Lastkähnen, Kurzstreckenseeverkehr oder Zügen wird die externen Kosten des Verkehrs senken und die Nutzung unseres Verkehrsnetzes im Interesse der Bürger und unserer Wirtschaft optimieren, sagte EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean.

Insgesamt sollen die durchschnittlichen Haus-zu-Haus Kosten des kombinierten Verkehrs innerhalb von sieben Jahren um mindestens 10 Prozent gesenkt werden.

Der Vorschlag wird nun vom Europäischen Parlament und vom Rat im Rahmen des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens geprüft.


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Ob die neuen Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit des intermodalen Güterverkehrs tatsächlich ändern werden können ist ungewiss. Im März dieses Jahres hat der Europäische Rechnungshof einen Sonderbericht über den intermodalen Güterverkehr veröffentlicht, laut dem ein Durchbruch noch weit entfernt ist.

Aktuell werden 77 Prozent  der Güter in der EU über die Straße befördert, da der Transport auf der Straße die flexibelste, schnellste und billigste Transportart ist.

Die Prüfer stellten fest, dass bei den Bemühungen, den Güterverkehr von der Straße zu holen, die regulatorischen Hindernisse sowie Probleme mit der Infrastruktur, die andere Verkehrsträger benachteiligten, nicht wirksam beseitigt worden sind.

Die Dekarbonisierung des Verkehrs ist entscheidend, um das Ziel der EU zu erreichen, die Treibhausgasemissionen im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal zu verringern. Intermodalität spielt dabei eine zentrale Rolle, doch ist der Güterverkehr in der EU in dieser Hinsicht nicht auf dem richtigen Kurs, betonte zum damaligen Zeitpunkt Annemie Turtelboom, das für die Prüfung zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs.

 

 

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