Die Europäische Kommission hat ein drittes wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse („IPCEI“: Important Project of Common European Interest) nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt, um die Wasserstoffinfrastruktur in Europa zu fördern. Das Vorhaben wurde von sieben Mitgliedstaaten – Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Portugal und Slowakei vorbereitet und zur Genehmigung angemeldet.
Meilenstein für den Hochlauf der Wasserwirtschaft
Auf Deutschland entfallen 24 Projekte, die Teil der sogenannten „Infrastruktur-Welle“ (Hy2Infra) des IPCEI Wasserstoff, in der insgesamt 33 Projekte der EU-Mitgliedstaaten enthalten sind, welche gemeinsam die beihilferechtliche Genehmigung erhalten haben.
Bund und Länder wollen sich mit rund 4,6 Milliarden Euro an den deutschen IPCEI Wasserstoffinfrastrukturprojekten beteiligen, weitere 3,4 Milliarden Euro sollen aus privaten Investitionen hinzukommen.
Gefördert werden Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette von der Erzeugung von grünem Wasserstoff über Transport- und Speicherinfrastruktur bis zur Nutzung in der Industrie, heißt es vonseiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
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Grünes Licht gab es auch für eine Förderung von Projekten u.a. des Energiekonzerns RWE, der eine Elektrolyseanlage im niedersächsischen Lingen bauen will, die zu den größten Anlagen ihrer Art in Deutschland gehört und dank der Wasserstoff gewonnen werden kann. Mit erneuerbaren Energien betrieben, kann Wasserstoff aus Elektrolyseanlagen etwa eine klimafreundliche Alternative zu Gas sein oder als Kraftstoff für LKW benutzt werden.
Auch EWE erhält grünes Licht für zwei solcher Anlagen in Emden und Bremen. Im Rahmen des Projekts von EWE unter der Bezeichnung „Clean Hydrogen Coastline“ gehören auch Pipelines und ein Speicherprojekt, die ebenfalls gefördert werden.
Während die Lieferkette für erneuerbaren Wasserstoff in Europa noch im Entstehen begriffen ist, wird Hy2Infra den Grundstein für ein integriertes und offenes Netz für erneuerbaren Wasserstoff legen. Mit diesem IPCEI werden im Einklang mit der europäischen Wasserstoffstrategie in mehreren Mitgliedstaaten die ersten regionalen Infrastrukturcluster geschaffen und künftige Verbindungen in ganz Europa vorbereitet. So wird der Markthochlauf von erneuerbarem Wasserstoff unterstützt und wir kommen unserem Ziel näher, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen”, sagt die zuständige EU-Kommissarin Margarethe Vestager.
Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie unter: https://ipcei-hydrogen.eu/.