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In Sachsen soll eine Wasserstoff-Pipeline entstehen

Der Freistaat Sachsen und die Tschechische Republik werden künftig beim Aufbau einer Wasserstoff-Pipeline sowie dem Einsatz von Wasserstoff zusammenarbeiten.

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Der Freistaat Sachsen und die Tschechische Republik wollen den Aufbau eines grenzüberschreitenden Wasserstoffnetzes sowie die Förderung von Kooperationen und des Austausches deutscher und tschechischer Forschungseinrichtungen und Unternehmen fördern. Hierfür haben der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther, der sächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig und der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela haben jüngst in Dresden eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet.

Im Rahmen der Zusammenarbeit soll eine Pipeline-Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff entstehen, in dem in erster Linie bestehende Erdgasleitungen auf Wasserstoff umgestellt werden.  Damit soll dieVersorgung mit großen Mengen Wasserstoff aus Ost- und Südeuropa zu geringen Kosten bis möglichst 2029 gewährleistet werden. Von Vorteil ist vor allem, dass durch die Tschechische Republik heute schon wichtige europäische Transportleitungen für Gas verlaufen.

Der Aufbau einer leistungsfähigen grünen Wasserstoff-Infrastruktur ist nicht nur eine nationale Aufgabe. Neben dem Kernnetz in Deutschland müssen wir von Anfang an auch die europäische Vernetzung im Blick haben. Deshalb freue ich mich sehr über die Zusammenarbeit mit Tschechien. Die ‚European Hydrogen Backbone‘-Initiative ist dabei buchstäblich das Rückgrat dieser europäischen Wasserstoffinfrastruktur. Leistungsfähige grenzüberschreitende ‚H2-ready‘-Pipelines verbinden Regionen und schaffen die Grundlage für die Transformation hin zu einem regenerativen Energiesystem der Zukunft. Grüner Wasserstoff ist eine Säule der Energiewende und ein zentraler Standortfaktor. Grüner Wasserstoff leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung und damit zur Erreichung der Klima- und Energieziele, betonte Sachsens Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther.

 


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Auch Tschechiens Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela sieht durch die Zusammenarbeit einen gegenseitige Ergänzung:

Deutschland ist unser größter wirtschaftlicher Handelspartner. Der Freistaat Sachsen hat daran einen erheblichen Anteil und wir sind an der Entwicklung unserer gegenseitigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit interessiert. Beide Länder verfügen jedoch nicht über ausreichende Ressourcen erneuerbarer Rohstoffe für unsere hochentwickelte Industrie, was uns dazu führt, nach alternativen Lösungen zu suchen. Ein geeigneter Weg, dies zu lösen, ist der Import von Wasserstoff aus Gebieten mit einem Überschuss an erneuerbaren Energiequellen. Bereits heute gibt es zwischen unseren Ländern eine Zusammenarbeit im Bereich der Wasserstoffnutzung, insbesondere bei Wasserstoffzügen, und das heute unterzeichnete Memorandum zeigt die Richtung, in die sich unsere gegenseitige Zusammenarbeit beim Wasserstoffimport entwickeln sollte, so Síkela.

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