Foto: IAA Transportation (Archivfoto)

IAA Transportation 2024: Branchenführer zeigen wie man auf grün umstellt

Die Messetore der IAA Transportation öffnen in zwei Monaten. Erwartet werden Branchenführer wie Daimler Truck, Volvo, DAF, Ford, MAN Truck & Bus, Quantron, Schmitz Cargobull u.v.m., die ein breites Antriebsportfolio für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit im Transport präsentieren werden. Hier eine Vorschau auf einige der Highlights.

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Die diesjährige Nutzfahrzeugmesse findest vom 17. bis zum 22. September 2024 zum zweiten Mal auf dem Gelände der Deutschen Messe AG in Hannover statt.

Aufgrund der von den EU-Staaten beschlossenen strengeren Co2-Emissionsvorgaben für Nutzfahrzeuge, die ab 2030 stufenweise in Kraft treten, werden den Nutzfahrzeugherstellern ganz klare Flottenziele vorgegeben. Deshalb setzen sie verstärkt auf emissionsfreie Fahrzeuge und wollen bei ihren Messeauftritten ihre Visionen und Ambitionen für eine nachhaltige Zukunft des Transport- und Logistiksektors zum Ausdruck bringen.

Während des Internationalen Presseworkshops im Juni bekräftigten die Unternehmen ihren Willen, Vorreiter und Trendsetter in der Transformation zu sein und verwiesen auf die Bedeutung mehrgleisiger Strategien, die den Einsatz verschiedener Technologien wie batterie- und wasserstoffbetriebene Antriebe umfassen.

Antriebshighlights der Hersteller

Auf der IAA wird erstmals Tesla sein Nutzfahrzeugportfolio präsentieren. Neben Ausstellern im Segment der Nutzfahrzeuge sind MAN, Daimler, Iveco, Volvo, DAF, Scania, Ford und Ford Trucks in Hannover vertreten, ebenso wie VW Nutzfahrzeuge, Kia, B-ON, Maxus, BYD, BMC, Renault, Toyota sowie Piaggio.

Im Vorfeld der im Herbst anstehenden IAA Nutzfahrzeugmesse haben wird das Antriebsportfolio einiger Hersteller für Sie zusammengefasst.

MAN legt Fokus auf Elektro-LKW

Neben optimierten Dieselmotoren will die Traton Tochter auch einen neuen Wasserstoff-Verbrenner den MAN hTGX auf den Markt bringen.

Auch wenn den Übergang zum CO2-freien Güterverkehr mehrere Antriebstechnologien prägen, liegt unser Fokus klar auf der Elektromobilität als Hauptantriebstechnologie. Der Wasserstoffverbrenner kann für Spezialanwendungen eine sinnvolle Ergänzung sein, wie auch der Brennstoffzellenantrieb, der derzeit aber noch in der Entwicklung ist”, so Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus.

Doch als Highlight der Batterie-elektrischen LKW bleibt auch auf der kommenden Messe der MAN eTruck, der in den Varianten eTGX und eTGS angeboten wird.

Die Rede von zwei Varianten reicht jedoch nicht aus. Mit dem eTGS und den bisher angebotenen Radstands- und Ausstattungsvarianten ist die Zahl der Konfigurationsvarianten auf über eine Million gestiegen. In dieser Vielfalt mit seinem modularen Batteriekonzept, zahlreichen Radständen, Fahrerhäusern, Nebenantrieben und Branchenausstattungen sieht MAN den neuen eTruck „fit für die Bedarfe aller relevanten Branchen, Aufbaulösungen und Transportaufgaben“.

Erstaunliche Reichweite, neues Getriebe und eine neue Bremsengeneration

Ein E-LKW der sowohl für regionale Strecken, als auch für den Fernverkehr geeignet ist. Mit einem Ladestopp hat der E-LKW eine Tagesreichweite von bis zu 800 Kilometern. Seine Vorbereitung für den kommenden Megawattladestandard MCS mit bis zu 1000 kW ermöglicht das Wiederaufladen innerhalb der ohnehin vorgeschriebenen Lenkzeitpause des Fahrers.

Der auf Basis der gebündelten Technologiekompetenz der Traton Group gezielt für MAN-Fahrzeuge entwickelte Motor D30 erzielt mit dem ebenfalls neuen MAN TipMatic 14-Getriebe, einer neuen Bremsengeneration und aerodynamischen Maßnahmen Eigenangaben zufolge eine weitere Kraftstoffreduzierung und damit CO2-Minderung von bis zu 3,7 Prozent.

Neuen Sicherheits- und Assistenzfunktionen

Neben E-LKW zeigt sich auch der Transporter MAN TGE mit einer Vielzahl an neuen Sicherheits- und Assistenzfunktionen. Darunter das System Cruise Assist Plus mit der Funktion Notfallassistent. Der Notfallassistent überwacht kontinuierlich die Aktivität des Fahrers. Bleibt diese aus, kann das System das Fahrzeug zum Stehen zu bringen und anschließend absichern (Warnblinkanlage aktivieren, eCall absetzen, Türen entriegeln).

Daimler Truck zeigt e-Actros 600

Als Highlight zeigt Daimler Truck auf der diesjährigen IAA den neuen Mercedes-Benz eActros 600, den der Hersteller gegen Ende des Jahres erstmals in Serie produzieren und an Kunden ausliefern wird.

Unser Highlight ist der Mercedes-Benz eActros 600, der Ende des Jahres in Serienproduktion geht. Zuvor schicken wir ihn auf eine über 13.000 Kilometer lange Reise durch mehr als 20 europäische Länder. Auch die Themen E-Services und E-Beratung werden auf der IAA eine wichtige Rolle spielen“, so Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks.

Die Highlights des eActros 600 auf einen Blick:

  • bis 500 Kilometer Reichweite ohne Zwischenladung.
  • bis zu 44 Tonnen technisch zulässiges Lastzuggesamtgewicht.
  • 22 Tonnen Nutzlast mit Standardauflieger.
  • 3 Batteriepakete mit jeweils 207 kWh.
  • 2 Elektromotoren.
  • Megawatt-Charging von 20 Prozent auf 80 Prozent in ca. ca. 30 Minuten. Basierend auf internen Simulationen, da ein verbindlicher und einheitlicher Megawatt-Charging-System-Standard (MCS) aktuell noch in Erarbeitung ist.
  • Getriebesteuerung Predictive Powertrain Control (PPC)
  • Matrix-LED-Scheinwerfer
  • externes Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS)
  • Active Brake Assist 6 (ABA 6)
  • Active Sideguard Assist 2 (ASGA 2)

Das Herzstück des eActros 600 ist ein innovativer Antriebsstrang

  • Vor allem auf die selbst entwickelte 800-Volt-Antriebsachse ist Daimler stolz, die die Reichweite von bis zu 500 Kilometern ermöglicht. Die beiden Elektromotoren generieren eine Dauerleistung von 400 kW. Für kraftvolle Beschleunigung erhöht sich die Leistung auf einen Spitzenwert bis zu 600 kW.

Komfortables Interieur mit technischen Highlights

  • Serienmäßig wird der Mercedes-Benz eActros 600 mit dem Multimedia Cockpit, interactive geliefert mit zentralem Hauptdisplay, wo der Fahrer sämtliche Fahrzeugfunktionen bedient und Informationen über Ladestand, Energieverbrauch und Route erhält. Ohne Wenn und aber gehört zum Komfort der Fahrersitz, der mit einer Sitzheizung und einer Systemsteuerung mit persönlichen Präferenzeinstellungen ausgestattet ist. Zu neuen Sicherheitsassistenzsystemen gehören, der Active Brake Assist 6 und der Active Sideguard Assist 2.3.

ProCabin: aerodynamische Fahrerkabine im futuristischen Look

  • Die große Frontklappe des ProCabin ist vollständig geschlossen und ihre Form ist abgerundet. Dies hat nicht nur ästhetische Gründe, sondern unterstützt auch die Aerodynamik der Karosserie. Die aerodynamosche Bauweise wird durch Elemente ergänzt, die den progressiven Look unterstreichen. Dazu gehören Verkleidungen wie Luftleiter an den A-Säulen, ein zusätzlicher Frontspoiler auf dem Dach und ein geschlossener Motorraum.

Iveco plant leichtes E-Nutzfahrzeug mit Hyundai-Technik

Im März haben die Fahrzeughersteller Hyundai und Iveco eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei Elektro-Nutzfahrzeugen in Europa unterzeichnet und erweitern damit ihre Partnerschaft auf das BEV-Segment.

Dabei hat Iveco bereits ein neues Batterie-elektrisches Nutzfahrzeug für europäische Märkte angekündigt, das auf Basis einer speziellen EV-Plattform für Nutzfahrzeuge des Hyundai-Konzerns besteht, mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,5 bis 3,5 Tonnen.

Die innovative Plattform verfügt über die neueste Technologie von Hyundai für die nächste Generation von BEVs mit einem Niederflur-Design, das eine verbesserte Nutzbarkeit für das Laden und Transportieren von Ladung ermöglicht und für die sich abzeichnenden Bedürfnisse zukünftiger elektrifizierter Spezialfahrzeuge auf dem Markt entwickelt wurde, heißt es aus dem Unternehmen.

Vorgestellt werden soll das noch namenlose Modell erstmals auf der IAA. Positioniert werden soll das neue Modell unterhalb des eDaily.

Quantron Wasserstoff-LKW für den Fernverkehr

Quantron bringt erste brennstoffzellenbetriebene LKW in der leichten und schweren Klasse auf den Markt.

Quantron QHM FCEV AERO

Der schwere LKW Qunatron QHM FCEV Aero für den Fernverkehr bietet eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern. Weitere Merkmale sind:

  • Voll integrierte Wasserstofftanks zwischen den Achsen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 54 kg ohne “Rucksack” hinter dem Fahrerhaus,
  • ISO-Richtlinien-konform: für Sattelkombinationen zur internationalen Austauschbarkeit und ohne Nutzungseinschränkungen im Vergleich zu Brennstoffzellenfahrzeugen anderer Anbieter,
  • innovative Brennstoffzellentechnologie mit 240 kW Leistung, dank der neuesten Generation der FCmove™-XD-Brennstoffzellen von Ballard Power Systems (2×120 kW),
  • integrierte E-Achse,
  • geräuscharm und emissionsfrei.

Das aerodynamische Design reduziert den Luftwiderstand um 20 Prozent und verbessert so die Reichweite um weitere 10 Prozent. Eigenangaben zufolge soll der QHM FCEV Aero in der zweiten Jahreshälfte zu den ersten Kunden rollen.

Quantron QLI FCEV – 3,5 bis 5,2 Tonnen

Das Schwestermodell des QLI BEV wird in Gewichtsklassen von 3,5 bis 5,2 Tonnen angeboten. Neben der kurzen Betankungszeit bietet der brennstoffzellenbetriebene Transporter eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern, abhängig von Zuladung, Fahrweise, Witterung und Streckenprofil.

Weitere Merkmale:

  • Maximale Flexibilität bei der Auswahl der Aufbauvarianten, keine Nutzungseinschränkungen im Vergleich zu brennstoffzellen-betriebenen Fahrzeugen anderer Anbieter,
  • ideal für große Distanzen bei kurzen Tankzeiten unter 10 Minuten,
  • geräuscharm und emissionsfrei.

Volvo mit batterieelektrischem Antrieb, Brennstoffzelle und E-Fuels in Verbrennungsmotoren

Volvo präsentiert insgesamt acht Trucks auf der IAA. Zu sehen sein wird die neue Baureihe Volvo FH Aero. Sie umfasst auch Varianten, die elektrisch oder mit Biokraftstoff wie HVO oder B100 betrieben werden. Der auf dem US-Markt neu eingeführte Volvo VNL, auf einer völlig neuen Plattform, die bahnbrechende autonome Technologien umfasst, wird zum ersten Mal in Europa ausgestellt.

Der neue Volvo FM Low Entry wird ebenfalls auf der IAA ausgestellt. Es ist der erste LKW von Volvo, der nur mit einem batterieelektrischen Antriebsstrang und außergewöhnlicher Sicht für die Fahrenden entwickelt wurde, um die Sicherheit in der belebten Stadtumgebung zu verbessern. 

Zudem werden nach Eigenangaben mehrere LKW des Herstellers auf der IAA mit dem neuen Kamera-Monitor-System (CMS) von Volvo ausgestattet sein.

Diese acht Modelle werden während der Messe zu sehen sein:

  • Volvo FH Aero Electric 4×2 mit Kamera-Monitor-System (CMS)
  • Volvo FH16 Aero 4×2 mit HVO-Kraftstoff, XXL-Fahrerhaus und CMS
  • Volvo FMX Electric 6×4 mit 3-Seiten-Kipper
  • Volvo FM Low Entry 6×2 mit Absetzkipper
  • Volvo FM Gas Powered 4×2 mit CMS
  • Volvo FE Electric 4×2 mit Absetzkipper
  • Volvo VNL 860, mit Vollausstattung
  • Der Brennstoffzellen-Test-LKW von Volvo

Tesla präsentiert seinen Semi-Truck

Vorgestellt wurde der Elektro-LKW erstmals 2017. Die für 2019 angekündigte Einführung verspätete sich jedoch um mehrere Jahre. Kunden aus Europa haben Exemplare vorbestellt, auf die sie bis heute warten. Der offiziell angekündigte Auftritt des Tesla Semi auf der IAA Nutzfahrzeugmesse könnte daher ein Zeichen dafür sein, dass sich bei diesem Thema etwas tut.

Den Semi kann man auf einer speziell für Prototypen-Fahrzeuge geeigneten 2 Kilometer langen Strecke im Osten des Messegeländes testen. Auf der gleichen Test-Strecke wird auch die Gelegenheit geboten, eine Tesla Semi ähnliche Kopie aus China probe zufahren – das Modell Windrose EV.

Alle teilnehmende Unternehmen an den IAA Test Drives:

  • Aurobay
  • B-ON
  • Bosch
  • DAF
  • Ford
  • Iveco
  • Hyliko
  • MAN
  • Maxus
  • Phinia
  • Quantron
  • Scania
  • Tesla
  • Trailer Dynamics
  • Volkswagen Nutzfahrzeuge
  • Volvo
  • Volta Trucks
  • Windrose

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