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ifo kappt Wachtumsprognose. Immer mehr Unternehmen verzeichnen verringertes Absatzvolumen

Das ifo Institut hat seine Wachstumsprognose für 2021 um 0,8 Prozentpunkte gekappt.  Grund dafür sind die Lieferengpässe bei Vorprodukten.

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Laut jüngsten Prognosen des ifo Instituts wird die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nur noch um 2,5 Prozent zulegen, im kommenden Jahr dann aber um 5,1 Prozent. 2023 werden es nur noch 1,5 Prozent.

Der plötzliche Anstieg der weltweiten Nachfrage hin zu langlebigen Konsumgütern, elektronischen Artikeln, sowie speziellen medizinischen Produkten hat viele Hersteller von industriellen Vorprodukten an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht. Zudem wurden die globalen Lieferketten als Folge stark veränderter Warenströme vor enorme logistische Herausforderungen gestellt, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Dagegen profitieren die privaten Konsumausgaben vom Abflauen der Coronakrise. Vor dem Hintergrund des Impffortschritts stützen zudem die günstigeren Einkommens- und Beschäftigungsaussichten. So beschleunigte sich im zweiten Vierteljahr der Beschäftigungsaufbau bei den Dienstleistern kräftig und die Arbeitslosigkeit ging deutlich zurück. Auch die Kurzarbeit wurde spürbar abgebaut und wird im kommenden Jahr ihr Vorkrisenniveau erreichen.

Das Defizit im Staatshaushalt (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen) dürfte in diesem Jahr 157,3 Milliarden Euro erreichen und dann auf 52,1 Milliarden Euro schrumpfen im kommenden Jahr. Im Jahr 2023 dürfte der Staatshaushalt dann erstmals wieder ausgeglichen sein. Diese Prognose wurde unter der Annahme getroffen, dass nur die derzeit beschlossenen wirtschafts- und finanzpolitischen Pakete umgesetzt werden.

Der international viel kritisierte Überschuss in der Leistungsbilanz wird in diesem Jahr 218 Milliarden Euro erreichen, dann steigen auf 220 und schließlich 234 Milliarden Euro erreichen. Das sind erst 6,2 Prozent, dann 5,9 Prozent und schließlich 6,1 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Viele Unternehmen verzeichnen verringertes Absatzvolumen

Anhaltende Lieferengpässe bei Halbleitern und weiteren wichtigen Zulieferteilen führen auch bei vielen Unternehmen zu einem verringerten Absatzvolumen. Kürzlich teilte die Traton Group in einer Pressemeldung mit, dass diese mit einem geringerem Absatz im dritten Quartal 2021 und einer schwächeren Entwicklung im vierten Quartal 2021 rechne. Grund dafür ist der Halbleitermangel, von dem alle Marken der Unternehmensgruppe betroffen sind. Wie auch viele andere Produzenten fertigt Traton in Malaysia, das ein wichtiges Zentrum für die Chipindustrie ist. Doch der jüngste Anstieg der COVID-19-Infektionszahlen dortzulande und der anschließende Lockdown haben die Versorgung mit den Vorprodukten stark erschwert.

Wir haben bereits Mittel ergriffen, um die Versorgungsengpässe so weit wie möglich abzufedern. Denn unsere Kunden, die nach dem Corona-Einbruch der Wirtschaft derzeit großen Bedarf an LKW haben, sollen möglichst schnell ihre Fahrzeuge erhalten. Doch in den weltweiten Lieferketten mangelt es derzeit nicht nur an Halbleitern, es fehlen auch zahlreiche weitere Produkte. Darunter leidet der Absatz insbesondere im September. Diese Situation wird voraussichtlich auch im weiteren Jahresverlauf und bis ins kommende Jahr anhalten. Wir optimieren fortlaufend unsere Prozesse, um gegenzusteuern, sagte Matthias Gründler, Vorstandsvorsitzender der Traton Group.

 

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