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Kaizen in Logistik und Transport: womit sollte man anfangen? | Teil 3 |

Lesezeit 4 Min.

05Intralogistik, Lagermanagement, aber auch Transport…. Die aus Japan stammenden Prinzipien der Kaizen-Philosophie können in praktisch allen Bereichen angewendet werden. Die konsequente Anwendung einfacher Regeln führt bei japanischen Unternehmen wie Honda, Toyota oder Sony zu greifbaren Ergebnissen, deshalb entscheiden sich europäischen Firmen auch immer öfter für die Einführung dieser Philosophie.Heute werden wir uns der Frage widmen: Womit sollte ich anfangen?

Kaizen trägt dazu bei, die vorhandene Technologie durch Mitarbeiterbeteiligung und praktische Beobachtungen zu rationalisieren. Die Änderungen stellen selten einen Durchbruch dar – in der Regel handelt es sich um Innovationen. Sie werden von konkreten Personen initiiert, aber mithilfe des ganzen Teams umgesetzt. Es ist wichtig, dass alles in „kleinen Schritten“ durchgeführt wird, damit das Funktionieren der Gesamtstruktur nicht beeinträchtigt wird.

Es gibt viele Bereiche, in denen die Kaizen-Philosophie umgesetzt werden kann

Dazu gehören Einsparungen von Energie, Material und anderen Ressourcen, das Funktionieren der Arbeitsumgebung, Maschinen, Ausrüstungen und Prozesse, Produktqualität, neue Produkte, aber auch der Kundendienst.

Die Praxis zeigt, dass Kaizen am häufigsten dazu beiträgt, Produktionsabfälle zu vermeiden (besserer Materialeinsatz), aber auch die Ergonomie der Arbeit zu verbessern  die Durchführung bestimmter Aktivitäten wird erleichtert, jedes Werkzeug ist leicht verfügbar). Immer häufiger trägt die Umsetzung der Kaizen-Philosophie zur Verbesserung der kontinuierlichen Arbeit bei (Wiederholung bestimmter Aktivitäten). In letzter Zeit ist der Einfluss dieser Philosophie auch auf die Automatisierung von Prozessen von entscheidender Bedeutung.

Niemand kann besser beweisen, dass diese und nicht eine andere Aufgabe automatisiert werden soll, und dass es sich lohnt sich als die Mitarbeiter, die für diese Aufgabe zuständig sind.

Wie setzt man Kaizen-Prinzipien um?

Von großer Relevanz ist in dem Fall der sogenannte Deming-Zyklus, auch bekannt als PDCA – plan, do, check, act.

Erste Säule: Planung

Zuerst sollte ein Aktionsplan erstellt werden, um den Prozess zu rationalisieren. Natürlich ist dies nicht möglich, wenn der Bereich oder der Prozess, den wir verbessern möchten, nicht genau identifiziert wird. Im Fall von  Logistik sind es beispielsweise diejenigen Elemente der Lieferkette, an denen die Materialflüsse am schlechtesten verlaufen. Wir planen, wie sie weiterentwickelt werden sollen, wählen Personen aus, die in der Lage sind,  Probleme schnell zu lösen, und gegebenfalls die für die Umsetzung des Plans erforderlichen Ressourcen zusammenstellen.

Zweite Säule: Umsetzung des Plans

Diejenigen, die sich für die Implementierung von Kaizen entscheiden, sollten sich in erster Linie auf das Verständnis des Problems und den status quo des Prozesses konzentrieren, bei dem Handlungsbedarf besteht. Dies ist nicht möglich, ohne vorher so viele Daten wie möglich zu sammeln. Bei der Implementierung eines bestimmten Lösungsansatzes (z. B. zur Organisation bestimmter Aktivitäten in der Lieferkette) ist es sinnvoll,  eine sogenannte Roadmap zu erstellen, d.h. die den  Weg der Umsetzung zur Wunschsituation (versehen mit konkreten Deadlines) zeigt.  Jedem Teammitglied sollte eine Rolle zugeteilt werden.

Dritte Säule: Verifizierung

Die Überprüfung der Ergebnisse des Prozesses besteht darin, die Umsetzung zu beobachten und zu evaluieren. Normalerweise sollte diese Phase weniger als einen Monat dauern. Je mehr Daten  desto besser.

Um wie viel Zeit kann man die Durchführung einer bestimmten Lieferkettenaktivität verkürzen?  Wie stark kann man  den Verbrauch eines bestimmten Materials minimieren (z. B. Verpackungsmaterial)?Dies sind Fragen, die genau beantwortet werden sollten, um festzustellen, ob die Implementierung von Kaizen sinnvoll ist oder nicht. Wenn der sogenannte Mehrwert nicht zufriedenstellend ist, sollten Änderungsvorschläge gesammelt werden ( eine wichtige Rolle spielen Meinungen der Mitarbeiter, die an dem Prozess arbeiten).

Vierte Säule:  Verbesserungen

Wenn sich die Umsetzung des Plans als erfolgreich erwiesen hat, sollte der Prozess im Unternehmen implementiert werden (es ist ratsam, Anleitungen und Anweisungen  zu erstellen und Tools zur Überwachung des geänderten Prozesses zu definieren). Gegebenenfalls müssen auch Korrekturmaßnahmen ergriffen werden. Wenn sich jedoch im Endeffekt nichts zum Besseren geändert, muss der gesamte Zyklus von Anfang an nochmal realisiert werden.

Foto:Pixabay/geralt

 

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