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Laderaumoptimierung: besser als ein Transport Management System

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Laderaumoptimierung reduziert die Transportkosten, steigert die Kapazitäten und den Umsatz und sorgt für weniger Treibhausgasemissionen

Wie weit kommt man mit einer Tankfüllung im Wert von 500 Euro? Klingt wie eine Fangfrage, nicht wahr? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Bei steigenden Kraftstoffpreise sollten auch Supply-Chain-Planer nicht die gleichen alten undurchdachten Faustregeln zur Optimierung von Lkw-Ladungen verwenden. Volumen und Gewicht zum Beispiel geben keinen Aufschluss über die tatsächliche Auslastung der Lkw-Ladung oder über den C02-Fußabdruck. Und das ist nicht die einzige Herausforderung. Retouren von Sendungen mit Übergewicht, Gefahrgutvorschriften, Fahrerknappheit, Kundenerwartungen, Tarife und Vorschriften, ganz zu schweigen von möglichen Frachtschäden. Die Planung und Logistik-Treiber heutzutage sind vielfältig und komplex. Dennoch nutzen einige Logistikplaner weiterhin suboptimale Systeme für die Planung und Ausführung ihrer Transportlogistik. Mit einer effizienten Technologie zur Laderaumoptimierung können Transporte jedoch für die gesamte Lieferkette auf eine Weise maximiert werden, die manuell mit einem Transport Management System (TMS) nicht erreicht werden kann.

Eine neue Art die Laderaumauslastung zu optimieren

Bei der herkömmlichen Methode Lkws zu beladen, wird die Lkw-Auslastung erst in der Ausführungsphase des Logistikplans berücksichtigt. Das führt zu einer Unterauslastung der Lkws. Es hat jedoch ein Paradigmenwechsel hin zur bedarfsgesteuerten Beladung stattgefunden. Bei diesem Ansatz werden Nachfragedaten genutzt, um volle Lkw-Ladungen zu erstellen und die Kundenbedürfnisse kosteneffektiv zu erfüllen.

Der Fall eines großen nordamerikanischen Konsumgüterherstellers veranschaulicht die Herausforderung, die mit der herkömmlichen Methode der Ladungserstellung verbunden ist. Der Versandplanungsprozess des Unternehmens war sowohl manuell als auch zeitaufwendig, was zu einer sehr konservativen Definition einer kompletten Lkw-Beladung führte. Es gab Fälle, in denen Lkws bestraft oder zurückgeschickt wurden, weil sie angeblich überladen waren, tatsächlich aber die Produkte auf der Achse gelegen hatten. Dieser Hersteller hat dann seine Definition einer akzeptablen Lkw-Ladung (weniger als 90 Prozent Kapazität) zurückgenommen, was unterm Strich einen entgangenen Umsatz, verpasste Chancen und erhöhte Transportkosten bedeutete.

Durch den Einsatz einer Laderaumoptimierungslösung wurde der gesamte Prozess automatisiert und die Möglichkeit geschaffen, größere Ladungen zu erstellen. Dadurch konnte das Volumen pro Lkw erhöht und gleichzeitig die Transportausgaben um konservativ geschätzte 4 Prozent gesenkt werden. Das Unternehmen konnte dadurch 9.000 Lkw-Transporte pro Jahr und 6,2 Millionen Meilen einsparen. Das bedeutete nicht nur eine erhebliche Kostenreduzierung, sondern auch eine signifikante Reduzierung der Kohlenstoffemissionen um rund 60.000 Tonnen CO2.

Priorisieren und maximieren der Lkw-Ladungen

Jedes Mal, wenn ein Lkw nur zu 80 oder 70 Prozent beladen ist, entstehen Mehrkosten. Natürlich ist es sinnvoll, die Fracht zu maximieren, aber vielleicht noch wichtiger ist es, zu priorisieren, was geladen wird: Nachschub für Werbeaktionen, Eillieferungen, normale Lieferungen, etc. Ein typisches Transport Management System nutzt 90–95 Prozent der Lkw-Kapazität. Eine Lösung zur Laderaumoptimierung hingegen kann im Vorfeld eine Sendung erstellen, die 98 Prozent oder mehr der Kapazität ausnutzt. Für Unternehmen mit einem hohen Verladungsvolumen wirkt sich diese Verbesserung der Auslastung unmittelbar auf das Endergebnis aus.

Wachstum und Rentabilität dank eines bedarfsgesteuerten Logistikplans

Die On-Demand-Wirtschaft wirkt sich auf zahlreiche Branchen aus. Die Transport- und Logistikelemente der Lieferkette müssen ebenfalls bedarfsgesteuert sein, um Wachstum und Rentabilität zu ermöglichen. Da die Planungszyklen und Entscheidungszeiträume immer kürzer werden, können dank Laderaumoptimierung nicht nur Ressourcen besser genutzt werden, sondern auch die Kundenerwartungen besser erfüllt werden.

Das lohnt sich. Unterm Strich lassen sich mit Laderaumoptimierung die Frachtkosten um 4–8 Prozent reduzieren, während die werksübergreifende, lieferantenbezogene Frachtauslastung um 7–15 Prozent gesteigert werden kann. Auch die Auftragserfüllungsrate kann so um 5–10 Prozent, der Auslieferungsdurchsatzes sogar um 30–40 Prozent gesteigert werden. Doch es geht nicht nur um die Steigerung der Ladekapazitäten und die Reduzierung von Kosten – auch der Co2-Fußabdruck kann dann geringerer Treibhausgasemissionen erheblich gesenkt werden.

Foto: ToolsGroup

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