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Deutlicher Rückgang bei Lkw-Diebstählen – doch Verluste bleiben in Millionenhöhe

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Laut dem TAPA EMEA Intelligence System (TIS) wurden im Mai 2025 insgesamt 341 Fälle von Ladungsdiebstahl in 30 Ländern Europas, des Nahen Ostens und Afrikas (EMEA) gemeldet.

Von diesen 341 Diebstählen, die der Organisation TAPA im Mai gemeldet wurden, enthielt nur ein kleiner Teil (20,8 %) Angaben zu den geschätzten finanziellen Schäden für die betroffenen Unternehmen. Lediglich 71 dieser Vorfälle verursachten materielle Verluste in Höhe von insgesamt 6 Millionen Euro.

Der tägliche Verlust durch gemeldete Frachtdiebstähle im Mai lag laut TIS-Datenbank bei 192.573 Euro“, berichtet TAPA.

Die größten Schäden wurden in Frankreich und Israel registriert. Am 16. Mai wurde in Laon (Nordfrankreich) eine Fracht im Wert von 2 Millionen Euro vom Auflieger gestohlen. Am 5. Mai fiel in Haifa eine Lieferung im Wert von 1,96 Millionen Euro Kriminellen in die Hände.

Zum Vergleich: Im Mai 2024 wurden noch 936 Vorfälle in 33 EMEA-Ländern verzeichnet – mit einem Gesamtschaden von über 12 Millionen Euro.

Italien und Deutschland unter den Spitzenreitern

Die meisten Vorfälle wurden in Deutschland (69), Italien (62), dem Vereinigten Königreich (38), Spanien (35), den Niederlanden (20), Südafrika (19), Frankreich (18) und Griechenland (12) gemeldet.

Ein Beispiel organisierter Kriminalität war der Diebstahl vom 23. Mai in Italien. In Verona entwendeten Täter 80 Kartons mit Herrenbekleidung im Wert von 200.000 Euro. Sie schalteten die Überwachung aus, brachen in ein Logistikzentrum ein und stahlen die Schlüssel eines Lieferwagens, mit dem sie die Ware abtransportierten. Zwar wurde das Fahrzeug wiedergefunden, die Ware bleibt jedoch verschwunden. Drei rumänische Staatsbürger wurden verhaftet, GPS-Daten und Videoaufzeichnungen ermöglichten die weitere Ermittlung.

Deutschlands Autobahnparkplätze: Ein Eldorado für Diebe

Im Mai 2025 ereigneten sich mehrere schwere Vorfälle auf Autobahnparkplätzen. Am 5. Mai wurde in Schmidgaden (Bayern) Elektronik im Wert von 100.000 Euro aus einem Lkw gestohlen. Zwei Tage später, am 7. Mai, verschwanden auf der A93 bei Lindenlohe Autoteile von ähnlichem Wert aus einem Auflieger. Am 8. Mai stahlen Diebe auf einem Parkplatz in Lindenholzhausen verschiedenste Waren aus einem Lkw im Gesamtwert von 112.533 Euro.

Cyberkriminelle geben sich als Transportunternehmen aus

Die spanische Transportföderation Fenadismer warnt vor einer neuen Form der Kriminalität in Spanien – der Identitätsfälschung von Transportunternehmen. Solche Vorfälle machen laut Fenadismer bereits 1,5 Prozent aller Diebstähle in Europa aus – gestützt auf TAPA-Daten.

Cyberkriminelle wenden raffinierte Techniken an, um sich als Spediteure auszugeben, wodurch Täter völlig unbehelligt agieren können“, warnt die Organisation.

Dabei geht es unter anderem um das Eindringen in E-Mail-Konten von Logistikunternehmen oder das Erstellen täuschend echter E-Mail-Adressen. So übernehmen die Täter mit gefälschten Frachtpapieren die Ladung direkt an den Verladerampen. Die Auftraggeber bemerken den Diebstahl oft erst nach mehreren Tagen.

 

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