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Ladungssicherung: Neue Vorgaben für Fahrzeugtransporte in Kraft

Seit September gelten auf deutschen Straßen neue Richtlinien, nach denen die Vorgaben für die Ladungssicherung bei Fahrzeugtransporten den neuesten Anforderungen entsprechen.

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Fachkundige Ladungssicherung ist essenziell für sichere Straßen, jedoch unterscheiden sich die Anforderungen je nach Ladung wesentlich und verändern sich im Laufe der Zeit. Demnach wurde zum 1. September die Richtlinie VDI 2700 – Blatt 8, Blatt 8.1 sowie Blatt 8.2 – angepasst. Die neuen Anforderungen gelten ohne Übergangsfrist. Diese aktualisierte Fassung setzt neue Maßstäbe für die Ladungssicherung im Bereich des Fahrzeugtransports.

Wesentliche Änderungen

Die Überarbeitung war notwendig, schreibt der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), um den technologischen Entwicklungen und sich verändernden Transportbedingungen bei der Sicherung von Fahrzeugen gerecht zu werden. Insbesondere die Blätter 8.1 und 8.2 widmen sich detaillierten technischen Vorgaben und schließen bisherige Lücken in der Richtlinie:

  • Blatt 8.1 gibt Auskunft über das richtige Laden von PKW, Kleinbusse und Nkw-Kombis unter 4,0 Tonnen momentaner Masse auf einem Transporter.
  • Blatt 8.2 befasst sich mit der Sicherung von mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen, die ein Gewicht von vier bis zwanzig Tonnen besitzen. Fahrer und Verlader können anhand dieser Richtlinie die jeweiligen Fahrzeuge sicher auf den Transportern befördern, ohne dass eine Gefährdung für den Straßenverkehr entsteht. Insbesondere die Be- und Entladung sowie die Sicherung der Fahrzeuge nehmen einen großen Bestandteil der jeweiligen Blätter 8.1 und 8.2 ein. Außerdem werden auch hier die relevanten Hilfsmittel wie Zurrgurte und Radunterleger und deren Verwendung im Detail beschrieben.

Der Vorsitzende des VDI-Richtlinienausschusses weist, auf wichtige neue technische Parameter hin, die in der alten Richtlinie fehlten.

Bei der Überarbeitung der alten Richtlinie haben wir festgestellt, dass technische Parameter fehlten. Dazu zählt unter anderem die Reibung zwischen Fahrbahnelement und Reifen“, erklärt Hans-Josef Neunfinger.

Diese Aspekte sind besonders wichtig, da Radvorleger und Zurrgurte direkt mit den Fahrbahnelementen verbunden werden, heißt es in der Mitteilung des Verbands.

Was nutzt es, die Festigkeit eines Zurrgurtes zu definieren und nicht zu wissen, welche Kraft das Fahrbahnelement aufnehmen kann“, fügt Neunfinger hinzu.

Diese Festigkeitswerte sind entscheidend, um eine sichere Verbindung zwischen Fahrzeug und Transporter zu gewährleisten.

Transport von Elektrofahrzeugen

Die neuen Richtlinien berücksichtigen auch die Tatsache, dass Fahrzeuge zunehmend gestapelt transportiert werden. Diese Stapelung führt zu anderen Kräften, die bei der Ladungssicherung beachtet werden müssen. Dies ist besonders relevant, da moderne Elektrofahrzeuge deutlich schwerer sind als herkömmliche Fahrzeuge, was zusätzliche Belastungen auf die Transportmittel und Sicherungssysteme ausübt.

Stärkere Gewichtung der Ladungssicherung in Europa

Diese Richtlinien sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern basieren auf umfangreichen Fahrversuchen und der Zusammenarbeit aller relevanten Fachkreise von Fahrzeugherstellern über Zurrmittelhersteller bis hin zu Prüfgesellschaften und Unfallversicherungen. Damit tragen sie maßgeblich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei.

 Ladungssicherung ist etabliert in Deutschland. Wichtig ist eine Übertragung auf Europa“, unterstreicht Neunfinger abschließend.

Weitere Informationen zu den vollständigen Richtlinien finden Sie auf der Website des VDI.

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