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MAN Truck and Bus

Schneller, effizienter planbarer dank Digitalisierung

In Ulm Dornstadt arbeiten Deutsche Bahn, MAN Truck & Bus, die Hochschule Fresenius und die Götting KG im Gemeinschaftsprojekt ANITA an der digitalen Zukunft: Auf dem Container-Depot von DB Intermodal Services und dem DUSS-Terminal sollen sich vollautomatisierte LKW künftig selbstständig bewegen.

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Das Gemeinschaftsprojekt „Autonome Innovation im Terminalablauf“ (ANITA) ist unter Teilnahme von MAN Truck & Bus SE, der Deutschen Bahn AG, Götting KG und der Hochschule Fresenius zum 1. Juli 2020 gestartet.

Im Rahmen des Projekts soll ein vollautomatisierter LKW entwickelt und am DUSS Terminal in Ulm im realen Logistikbetrieb getestet werden.Die entsprechenden Algorithmen zur Ortung und Hinderniserkennung für das Fahrzeug sollen von der Götting KG ausgearbeitet werden. Für die Überführung der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine  in digitale Prozesse und Regelwerke kümmert sich die Hochschule Fresenius gekümmert.

Um autonome LKW in der Logistik einzusetzen, ist es schon bei der Entwicklung wichtig, typische Einsatzanforderungen zu kennen und notwendige Schnittstellen frühzeitig zu berücksichtigen. Deshalb setzen wir bei unseren Projekten zum autonomen Fahren konsequent auf den konkreten Praxisbezug und die Expertise aus Logistik und Wissenschaft. Die Grundlagenarbeit der Hochschule Fresenius hat für uns daher große Bedeutung, so Andreas Zimmermann, Leiter Vorentwicklung Electronics bei MAN Truck & Bus.

Für das Projekt hat die Hochschule Freseniusdeshalb auch in anderen Containerterminals der DB AG in Deutschland die logistischen Abläufe im Vorfeld analysiert und miteinander verglichen. Denn die digitale Plattform soll so aufgesetzt werden, dass sie auch als Grundlage für andere Standorte genutzt werden kann, an denen autonome LKW für Transporte genutzt werden – wie etwa in Containerterminals, an Häfen oder auf Industrieanlagen. Diese Funktionen sollen über einen modularen Aufbau gewährleistet werden.

Unser Ziel ist es hierbei, autonome LKW in den Einsatz zu bringen und notwendige Anpassungen an der Infrastruktur möglichst gering zu halten, da diese in der Regel aufwendig sind und viel Zeit in Anspruch nehmen. So lässt sich die Technologie möglichst einfach und kostengünstig in die Praxis überführen, erklärt  Prof. Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Systemforschung an der Hochschule Fresenius.

Größte Herausforderung bei dem Vorhaben waren die Heterogenitäte der Strukturen und Komplexitäte der System je nach Standort, in die viele Akteure eingebunden sind – vom Spediteur über den Kranführer bis zum Disponenten. Zudem finden neben automatisierten Abläufen spontane menschliche Entscheidungen statt.

Anders als der Mensch kann ein automatisches System nicht improvisieren oder Regeln beugen, es muss für jede Situation eine eindeutige Handlungsanweisung geben, betont Haas.

Die erste Etappe des Projekts, die Analysen der Prozesse in Ulm und bundesweit umfasste, ist nun abgeschlossen. Jetzt soll die Übertragung in eine Software zur Missionsplanung stattfinden. Erstmals wird in einem solchen Entwicklungsvorgang die Vertragssprache „Contract Specification Language“ des Unternehmens Deon Digital zum Einsatz kommen, um eine größtmögliche Sicherheit beim Austausch von Informationen zwischen den Instanzen zu gewährleisten. Die Analyseergebnisse fließen weiter in die Entwicklung des autonomen Lkw mit ein, für die MAN in Zusammenarbeit mit Götting zuständig ist. Nach Abschluss der Entwicklungs- und Implementierungsphase werden die Software zur Missionsplanung sowie der LKW im realen Betriebsablauf in Ulm getestet, wobei stets ein Sicherheitsfahrer an Bord sein wird.

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