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Spieleriche Produktivitäts Verbesserungen für die Arbeit im Lager

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Lassen sich Produktivitätsverbesserungen im Lager spielerisch erreichen? Wie kann man Lagerhaltungskosten reduzieren? Was kann man tun, um die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen? Schließlich gibt es kaum Zweifel über den Zusammenhang zwischen Motivation und Produktivität. Darüber hinaus steht fest, dass Motivation Menschen dazu bringen kann, außergewöhnliche Leistungen zu erzielen.

Genauso sicher ist aber auch, dass Lagerarbeit sowohl mühsam als auch anstrengend ist. Wie kann man also dafür sorgen, dass ein Job Spaß macht, obwohl die meisten Arbeitskräfte ihn wahrscheinlich als mühsam bezeichnen würden. Kann ein spielerischer Ansatz möglicherweise die Produktivität im Lager verbessern?

Spielerische Produktivitätsgewinne

Viele Pädagogen würden zu einem spielerischen Vorgehen raten. Denn Spielen ist ein angeborener Wunsch, den wir alle haben. Der ein oder andere mag zweifeln. Denn wer wollte ernsthaft versuchen, die Lagerhaltung in ein Spiel zu verwandeln, das die Mitarbeiter auch noch gerne spielen? Und würde das wirklich zur Verbesserung der Produktivität beitragen?

Derlei Fragen sind berechtigt, aber Amazon hat genau das geschafft. Was manche Beobachter als Lager-Tetris bezeichnen würden, läuft darauf hinaus, dass sich die Arbeiter registrieren, um anschließend Kundenbestellungen abzuarbeiten. Sie tun dies über eine Anwendung auf den kleinen Bildschirmgeräten, mit denen sie arbeiten. Mit anderen Worten: ein Videospiel im Lager. Sie bewegen Roboter und registrieren die Ergebnisse mithilfe von Scannern.

Und trotz der Bedenken, die Kritiker vielleicht äußern, scheint dies den Ehrgeiz der Arbeiter zu entfachen. Motivation – nicht Zwang – ist hier allerdings der Schlüssel. Dennoch stellt sich die Frage: Was, wenn das anders wäre? Was wäre, wenn es eine Regel gäbe, die die Mitarbeiter verpflichtet, im Spiel um die Produktivität im Lager mitzuspielen? Wäre es immer noch ein Spiel? Und noch wichtiger: Würde es immer noch Ergebnisse erzeugen, die einen Unterschied machen?

Monitoring und Datenschutz – Befindlichkeiten müssen ernst genommen werden

Einige Beobachter werden anmerken, dass Unternehmen das Verhalten ihrer Mitarbeiter doch schon seit geraumer Zeit mit Hilfe von Software und Sensoren analysieren. Das mag zutreffen ist aber wahrscheinlich dem Verlangen nach Produktivitätsverbesserungen geschuldet. Es versteht sich jedoch von selbst, dass es sich hierbei um überaus sensible Sachverhalte handelt. Dies erfordert größte Sorgfalt, da die Privatsphäre der Mitarbeiter keinesfalls verletzt werden darf.

Es zwingt auch zu einer offenen Kultur. Denn die Menschen vor Ort sollten wissen und verstehen, was vor sich geht. Bei den Mitarbeitern muss ankommen, dass der Arbeitgeber sich um seine Arbeitnehmer sorgt und ihre Rolle stärken will. Es darf nicht das Gefühl entstehen, dass man ihnen ständig über die Schulter schauen will.

Spielt das Alter eines Mitarbeiters eine Rolle?

Spiele spielen, um die bestmögliche Leistung zu stimulieren, mag für den ein oder anderen so klingen, als erfordere es ein kindliches Gemüt. Möglicherweise ist das so. Viele Unternehmen haben jedoch unter Umständen ein dringenderes Problem zu lösen: Laut einer OECD-Studie werden bis 2050 etwa 16 Prozent der europäischen Arbeitskräfte in den Ruhestand gehen. Das ist doppelt so viel wie in den Vereinigten Staaten.

Das bedeutet nicht, dass den Unternehmen die Arbeitskräfte ausgehen werden. Es deutet jedoch auf eine Verknappung hin, die den derzeitigen Produktivitätsrückgang verstärken könnte. Vielleicht ist aber die Annahme, dass jüngere Arbeitnehmer von Natur aus produktiver und effizienter sind, nicht unbedingt von vornherein richtig. Wie ein kürzlich veröffentlichter Feldtest von BMW zeigt, können alternde Arbeitnehmer „dem Arbeitsmarkt neues Leben einhauchen“. Demnach sind ältere Arbeitnehmer nicht nur zuverlässiger und produzieren bessere Qualität, sie sind auch flexibler und mobiler als ihre jugendlichen Berufsgenossen.

Letztendlich spielt Technologie eine maßgebliche Rolle, wenn es darum geht, Prozesse produktiver zu gestalten. Es wird jedoch von entscheidender Bedeutung sein, den Schwerpunkt auf die Bedürfnisse des menschlichen Arbeitnehmers zu legen. Technologie muss unbedingt dazu beitragen, seine Rolle zu stärken. Industrie Wearables liefern genau das, was nötig ist, um eben diese Anforderungen zu erfüllen.

Foto: pixabay/pashminu/public domain

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