Die neu geschaffene „Inspektion für den Straßenverkehr“ (INSID) wird bereits ab dem 1. Juli 2025 ihre Arbeit aufnehmen. Mitte April präsentierte das Verkehrsministerium in Prag die Neuanschaffungen: 21 speziell ausgerüstete VW Crafter, die mit hochentwickelter Technologie ausgestattet sind. Dazu gehören DSRC-Einheiten (Dedicated Short Range Communication), die es ermöglichen, Daten intelligenter Fahrtenschreiber aus einer Entfernung von bis zu 100 Metern in Echtzeit abzurufen. Die Fahrzeuge verfügen außerdem über dynamische Achslastwaagen, mit denen Fahrzeuge während der Fahrt gewogen werden können – eine echte Innovation im Bereich mobiler Verkehrskontrollen.
Teil einer umfassenden Reform
Die neuen Fahrzeuge sind Teil der strukturellen Transformation des bisherigen Servicezentrums für den Straßenverkehr zur eigenständigen Aufsichtsbehörde INSID. Ziel ist eine effektivere Durchsetzung der Straßenverkehrsvorschriften, insbesondere im Schwerlastbereich.
Verkehrsminister Martin Kupka betonte:
Ab dem 1. Juli können die INSID-Inspektoren eigenständig Kontrollen durchführen, ohne Polizei oder Zoll hinzuziehen zu müssen. Sie überwachen unter anderem Lenk- und Ruhezeiten, Ladungssicherung, Fahrzeuggewicht und mögliche Manipulationen an Fahrtenschreibern. Dank der neuen Technik werden nur Fahrzeuge angehalten, bei denen ein konkreter Verdacht auf Verstöße besteht.“
Mehr Technik, mehr Effizienz
Neben Fahrtenschreiber-Fernauslesung und mobilen Waagen verfügen die Fahrzeuge über weitere Spezialausrüstung: Teleskope, UV-Detektoren zur Echtheitsprüfung von Dokumenten und Banknoten sowie Software zur detaillierten Fahrtenschreiberanalyse, so Pavel Bergman, stellvertretender Direktor des Servicezentrums für Straßenverkehrskontrollen.
Der Zugriff auf Online-Datenbanken beschleunigt die Kontrolle zusätzlich.
Auch in Sachen Energieeffizienz setzt man neue Maßstäbe: Jedes Fahrzeug ist mit modernen Solarmodulen und LIPO4-Batterien ausgestattet, die einen autonomen Betrieb der Systeme ermöglichen. Die Energieversorgung wird zentral überwacht und gesteuert.
Neue Befugnisse für INSID-Inspektoren
Mit der Reform erhalten die Inspektoren erweiterte Kompetenzen: Sie können künftig eigenständig LKW kontrollieren – sowohl auf der Straße als auch auf dem Betriebsgelände der Unternehmen. Bei bestimmten Verstößen dürfen sie vor Ort Bußgelder verhängen, Kautionen einziehen, Fahrzeuge stilllegen sowie Dokumente oder Kennzeichen beschlagnahmen.
Im Zuge der Gesetzesänderung wurde auch der Höchstbetrag für Bußgelder bei Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten angehoben – von bisher 350.000 CZK auf 500.000 CZK. Das entspricht aktuell etwa 20.000 Euro.
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