EU-Abgeordnete wollen, dass LKW-Fahrer, die gegen die vorgeschriebenen Arbeitszeiten verstoßen, in allen EU-Ländern mit einer gleichen Geldbuße bestraft werden.
Wie gestalten sich derzeit die Geldbußen in verschiedenen EU-Ländern? Für eine Manipulation beim Tacho greifen die Franzosen besonders tief in die Tasche. Wer erwischt wird, der bis zu 30.000 Euro bezahlen muss. Überdies kann der LKW-Fahrer zu einem Jahr Haft verurteilt werden. In Litauen sind es dagegen nur 586 Euro! In Polen beträgt die Strafe 2.460 Euro, in Spanien 4.601 Euro und in Italien 6.232 Euro.
„Das Sanktionssystem in den EU-Mitgliedsstaaten entwickelte sich innerhalb von mehreren Jahren, deswegen sind es jetzt so große Unterschiede zu sehen. In Extremfällen kann die Geldstrafe sogar zehn mal so hoch wie in einem Nachbarland sein. Diese Unterschiede lassen sich durch komplexe wirtschaftliche Faktoren, geographische Lage der einzelnen Länder und vor allem unterschiedliche Stellungnahme der einzelnen Regierungen zum Problem der Verkehrssicherheit erklären“, so EU-Abgeordnete Hella Rainer.
Der Ausschuss für Verkehr und Fremdverkehr hat das EU-Parlament aufgefordert, entsprechende Maßnahmen zu treffen, um die derzeitigen Unterschiede zu nivellieren. Die Abgeordneten plädieren auch für die Einführung von Mindest- und Höchstsätzen von Geldstrafen auch für andere Verstöße.
Autor: Agnieszka Sterniak
Ursprung: http://www.europarl.europa.eu/news/public/story_page/048-74286-127-05-19-908-20100507STO74262-2010-07-05-2010/default_en.htm