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Werden Passagierflugzeuge für den Transport von Luftfracht genutzt? Fluglinien suchen nach Lösungen

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Alle Mann an Deck, der Kampf gegen COVID-19 ist bitterernst. Auf dem Spiel stehen: unsere Gesundheit, Finanzen, Wirtschaft. Wir lernen, was Krisenmanagement bedeutet. Wir versuchen, uns in der neuen Situation zurechtzufinden. Jeden Tag  werden wir uns immer bewusster, dass jeder neue Tag die große Unbekannte ist. Die Menschlichkeit musste plötzlich auf eine ganz neue Art und Weise, völlig unerwartet Halt machen. Vergessen wir jedoch nicht, dass uns die Geschichte an mehrere Krisen erinnern könnte. Und letztendlich hat der Mensch sie alle überstanden.  Jetzt kommt die Zeit, in der man intensiv handeln sollte. Das ist die Zeit, um eigene Gewohnheiten zu ändern, Berufspläne zu revidieren und nach neuen wirtschaftlichen Alternativen zu suchen. Eine solche Alternative ist Umwandlung von Passagierflugzeugen in Frachtflugzeuge.

In vielen  Ländern wurden alle Flüge im nationalen und internationalen Personenverkehr bis auf Widerruf gestrichen. Es werden nur Charterflüge organisiert, damit die Reisenden in ihre Heimat zurückkehren können. Dies bedeutet nicht nur keine Reisemöglichkeiten, sondern auch riesige Kosten für die meisten Fluggesellschaften. Immer häufiger spricht man davon, dass manche von ihnen ihre Flugzeuge  um jeden Preis an den Himmel bringen wollen. Aber wie will man es beim globalen Verbot tun? 

Es gibt Flugzeuge, die ausschließlich für Frachtflüge geeignet sind, und diese für den Transport von Passagieren. Ziemlich einfach kann man sich Unterschiede in der Bauweise und in den Transportmöglichkeiten der beiden Typen vorstellen. Ein Frachtflugzeug transportiert neben dem Bordpersonal ausschließlich Waren. Überdies gibt es dort keine Fenster. Ein Passagierflugzeug besitzt wiederum drei Zonen. Als erste kommt Kabine, die wir sehr gut von unseren Ferienflügen und Geschäftsreisen  kennen, wo es mehr oder weniger bequeme Flugsitze gibt und Bordpersonal arbeitet. Dann haben wir eine weitere Zone mit Gepäckraum, der zum Teil fürs Aufbewahren von Fracht (CAO) und zum Teil für den Transport von Passagiergepäck (PAX) bestimmt ist. 

Es ist kein Geheimnis, dass abgenutzte Passagierflugzeuge, die den sublimen Kundenstandards nicht mehr entsprechen, den zweiten Frühling erleben. Der Innenraum wird neu geplant, es werden zahlreiche Korrekturen implementiert und so wird ein altes Passagierflugzeug zu einem Frachtflieger. Überdies ist es bemerkenswert, dass dieser Prozess irreversibel ist. 

So ein Umwandlungsplan wurde durch Fluggesellschaften im Rahmen des Krisenmanagements bearbeitet. Dabei handelt es sich nicht nur darum, dass Flugsitze demontiert und durch Europaletten ersetzt werden. Vor allem müssen zahlreiche Erlaubnisse für eine neue Zertifizierung der ausgewählten Maschinen bei entsprechenden Organen beschafft werden . 

Man muss wissen, dass jedes Flugzeug eine bestimmte Zulassung samt dem Kennzeichen besitzt, die seine Einsatzart für konkrete Zwecke determiniert. Aktuelle Ladekapazitäten von Passagierflugzeugen sind sehr begrenzt. Dies resultiert aus dem Luftverkehrsbetreiberzeugnis AOC und darin enthaltenen Bestimmungen. Sie sind auch der Grund dafür, warum Flugzeuge auf bessere Zeiten warten müssen, um wieder auffliegen zu können. 

Die polnische Fluggesellschaft LOT hat vor zwei Tagen einen Antrag darauf gestellt, die Landekonfiguration von PAX & CAO zu ausschließlich CAO zu wechseln. Die Zustimmung wurde erteilt. Genau dasselbe machte die Lufthansa Group, die am 23. Märze alle Verbindungen im Personenverkehr gestrichen hat.  

Dank solchen Entscheidungen werden viele Maschinen erneut auffliegen und Unternehmen werden ihre Verluste beschränken. Das Wichtigste dabei ist aber,  dass Ladekapazitäten größer werden, weil der ganze Raum, der bisher für Passagiergepäck bestimmt war, als Frachtraum eingesetzt wird

Vorher konnten sich viele von uns Luftfracht wegen hoher Preise nicht leisten. Zur Zeit ist aber jede mögliche Form des Imports aus China für viele europäische Unternehmer äußerst wichtig.

Die ersten Analysen zeigen, dass die Pandemie Ende Januar zum Rückgang des Containervolumens um 50 Prozent geführt hat! Ein zusätzliches Problem stellen auch keine Exportmöglichkeiten für leere Container dar. Die Prognosen sind aber optimistisch, weil Importe wieder ihren gewohnten Gang gehen und Seehafen planmäßig arbeiten. Auch die Lieferbarkeit für den Export sollte im April stabilisiert werden. 

Ohne Zweifel ist aber der Lufttransport die schnellste, sicherste und  in manchen Fällen auch die einzige Lösung für viele Exporteure und Importeure, auch wenn sie in Widerspruch zu ökonomischen Argumenten steht. Zahlreiche Einführer solidarisieren sich mit ihren bisherigen Lieferanten, bestellen von ihnen Mundschutzmasken,  um diese später den Bedürftigen zu überweisen. 

Und das ist unsere größte Waffe in diesem ungleichen Kampf: Wir können uns vereinigen, empathisch sein und gleichzeitig  außergewöhnliche Lösungen finden. In einigen Monaten, nachdem sich die aktuelle Situation beruhigt hat, werden wir doch davon erzählen, was wir getan haben, um unsere Wirtschaft und viele Menschenleben zu retten. 

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