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Foto: MAN Truck & Bus

Nutzfahrzeughersteller baut sein Batterie-Servicenetz in acht europäischen Ländern aus

Mit der Markteinführung des MAN eTrucks in diesem Jahr plant der LKW- und Bushersteller ein Millionen-Investment, den Ausbau seiner Batterie-Reparaturzentren in weiteren europäischen Ländern. Zwei Standorte sind bereits in Deutschland und Spanien in Betrieb.

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Für 2024 und 2025 plant MAN Truck & Bus sein Batterie-Servicenetz für die Markteinführung des eTruck auszubauen. Konkret geht es um den Ausbau der Batterie-Reparaturzentren in Italien, Dänemark/Norwegen, Österreich, Belgien, Niederlande, Frankreich, Polen und UK. Dafür werden in den nächsten zwei Jahren nach eigenen Angaben Investitionen in Millionenhöhe getätigt. In Zukunft sei ein Ausbau in weiteren EU-Ländern in Planung.

Das Ausrollen der Batterie-Repar-Hubs in Europa wird notwendig, weil 2024 die ersten Einheiten der neuen MAN eTruck Generation an Kunden ausgeliefert werden.

Die Batteriereparatur ist für MAN eine Notwendigkeit, um die Wirtschaftlichkeit und Einsaztbereitschaft der Elektro-Fahrzeuge unserer Kunden auf hohem Niveau sicherzustellen“, sagt Christopher Kunstmann, Senior Vice President Customer Service Management bei MAN Truck & Bus.

Seit 2020 hat MAN sein erstes Batterie-Reparaturzentrum in Hannover-Laatzen in Betrieb, um Batterien aus dem elektrischen Transporter MAN eTGE, der 2018 seinen Marktstart hatte, den 2020 in Kleinserie gebauten Verteiler-LKW MAN eTGM und den elektrischen Stadtbus MAN Lion’s City E zu reparieren. Nach eigenen Angaben wurden für all diese unterschiedlichen Batterien jeweils Reparaturschritte erprobt, Mitarbeiter qualifiziert, Reparaturanleitungen erstellt und Anforderungen an den Arbeitsplatz festgelegt. Dieses Wissen wird nun sukzessive in die weiteren Märkte übertragen.

Perspektifisch soll in jedem Markt, in dem die Traton-Marke mit Batterie-elektrischen Nutzfahrzeugen vertreten ist, ein Battery Repair Hub betrieben werden, um eine schnelle Instandsetzung der Batterie gewährleisten zu können und damit Standzeiten der Fahrzeuge zu verkürzen, so MAN.

Ziel – Batterien so lange im Fahrzeug zu nutzen wie möglich

MAN hat grundsätzlich das Ziel, die Batterie so lange im Fahrzeug zu nutzen wie möglich. Deshalb steht die Reparatur und das Remanufacturing im Zentrum der aktuellen Maßnahmen.

Weiter heißt es, dass MAN seit 2023 im REVAMP-Projekt aktiv ist, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird. Das Projekt an dem neun Partner aus Industrie und Wissenschaft teilnehmen, ist auf drei Jahre angelegte und hat das Ziel, den Prozess der Zustandsbewertung von gebrauchten Fahrzeugbatterien zu automatisieren. Mit diesem Wissen sollen Batterien wirtschaftlich wiederaufbereitet werden (Remanufacturing), um anschließend im Fahrzeug (2nd Use) oder zu anderem Zweck (2nd Life) eingesetzt zu werden.

Battery Repair Hubs müssen bestimmte Kriterien erfüllen

Ein Batterie-Reparaturzentrum hat bei MAN bestimmte Kriterien zu erfüllen, die sich aus der Praxiserfahrung sowie aus gesetzlichen Normen in den jeweiligen Ländern ergeben. Zum einen ist das entsprechende Hochvolt- und Spezialwerkzeug erforderlich, das für den Umgang mit den jeweiligen Batterietypen der Fahrzeuge benötigt wird. Außerdem muss für die dort arbeitenden Elektrofachkräfte spezielle Schutzausrüstung vorhanden sein. Auch die Räumlichkeiten halten bestimmte Anforderungen ein, z.B. Zugangskontrolle, Doppelflügeltüren, Klimatisierung, Be- und Entlüftungskonzept, 400-Volt-Steckdose und Lastenkran.


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