Zu Beginn des neuen Jahres schaut der Telematikanbieter Geotab in die Zukunft und fragt sich, was Flottenmanager im neuen Jahr bewegen wird. Dabei haben sich diese fünf großen Trends herauskristallisiert:
- KI wird zum aktiven Arbeitspartner
KI entwickelt sich vom Chatbot zum proaktiven, branchenspezifischen Partner im Tagesgeschäft. - Logistik unter Druck – Modernisierung als Ausweg
Rezession, Kostendruck und Nachhaltigkeitsziele belasten die Transportbranche. - Autonomes Fahren gewinnt rasant an Bedeutung
Autonome Fahrzeuge versprechen Kostensenkung und Entlastung bei Personalmangel, erfordern aber leistungsfähige Daten- und Flotteninfrastrukturen. - Neue Regeln für E-Dienstwagen
Pauschale Erstattungen für das Laden zuhause sind ab 2026 nicht mehr zulässig. Stattdessen muss der tatsächliche Stromverbrauch exakt erfasst werden. - Offene Plattformen und Partnerschaften entscheiden
Kooperationen und Systemintegrationen in der Branche werden zentral. Offene Plattformen bündeln Fahrzeugdaten und erlauben die Einbindung spezialisierter Lösungen.
Fabian Seithel, Associate Vice President Sales and Business Development EMEA bei Geotab, kommentiert die Trends:
„Wenn wir auf die Welt der Logistik und Mobilität im Jahr 2026 blicken, zeichnet sich ein gespaltenes Bild: Einerseits steht die Branche vor großen Herausforderungen, da sich die herausfordernde Lage der Gesamtwirtschaft auch hier auswirkt. Andererseits gibt es spannende technologische Entwicklungen, die unter anderem dazu beitragen können, den Kostendruck abzumildern. Wie fast überall ist KI auch für uns ein zentrales Thema im neuen Jahr:
Künstliche Intelligenz verabschiedet sich endgültig von der Rolle eines reinen Werkzeugs. Sie wird zum aktiven Mitspieler im Arbeitsalltag – allerdings nur dort, wo Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht haben. Ohne saubere, qualitativ hochwertige Daten bleibt der erhoffte Fortschritt jedoch reine Theorie. Wer hingegen auf eine solide Datenbasis und branchenspezifische KI setzt, verschafft sich einen Vorsprung, der kaum aufzuholen ist. Ein KI-Assistent könnte in der Praxis beispielsweise proaktiv Vorschläge unterbreiten, welche Routen sich am besten für Elektrifizierung eignen oder eigenständig die Wartung der Flotte planen. Ich glaube, zukünftig werden Unternehmen gar keine andere Wahl mehr haben, als KI einzusetzen, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen.
Besonders deutlich wird das in der Logistik. Die Branche steht aktuell unter massivem Druck: Rezession, steigende Kosten und politische Vorgaben treffen auf die unverzichtbare Rolle stabiler Lieferketten. Klar ist: Wer jetzt nicht in moderne Technologien investiert, riskiert den Anschluss zu verlieren. Telematik ist dabei längst kein optionales Extra mehr, sondern Grundlagentechnologie und ein zentraler Faktor für Effizienz, Kostendisziplin und Nachhaltigkeit.
Auch das autonome Fahren rückt vom Zukunftsversprechen in Richtung Realität. Angesichts des akuten Fachkräftemangels könnten selbstfahrende Fahrzeuge zu einem echten Wettbewerbsvorteil in der Branche werden. Doch auch hier gilt: Fortschritt gibt es nicht zum Nulltarif. Ohne leistungsfähige Daten- und Kommunikationsinfrastruktur können autonome Transportkonzepte nicht in die Praxis umgesetzt werden.
Parallel verändern sich die Rahmenbedingungen der Elektromobilität. Der Wegfall pauschaler Erstattungen für das private Laden von E-Dienstwagen zwingt Unternehmen zu mehr Genauigkeit. Das kann für Mitarbeiter schnell zum Problem werden, schließlich hat nicht jeder einen eigenen Zähler für seine Ladestation. Außerdem wäre noch die Frage der Übermittlung dieser Daten zu klären, was auch wieder Aufwand mit sich bringt. Um sich dies zu ersparen, sollten Unternehmen auf die fahrzeuginterne Erfassung des Ladestroms setzen. Die Verbrauchswerte können über moderne Telematiksysteme direkt an das Unternehmen übermittelt und in ERP-Systeme transferiert werden, was die Buchhaltung deutlich vereinfacht.
Ein weiteres Thema, das mir besonders wichtig ist, ist die Zusammenarbeit in unserer Branche mit OEMs und Software-Partnern. Alleingänge verlieren an Bedeutung und Kooperationen und offene Plattformen setzen sich durch, weil sie Daten bündeln und spezialisierte Lösungen integrieren können. In diesem vernetzten Ökosystem entsteht das Fundament für ein zukunftsfähiges, digitales Flottenmanagement. Genau das brauchen wir jetzt, denn die Herausforderungen der Zukunft, wie beispielsweise CO2-neutrale Flotten, können wir nur gemeinsam bewältigen.“
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