TransInfo

Anti-Stress-Tipps für Spediteure und Transporteure

Lesezeit 7 Min.

Logistik ohne Stress ist heutzutage kaum noch denkbar. Der Zeitdruck lastet schwer auf Spediteuren und Frachtführern, besonders in den saisonalen Stoßzeiten vor Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten. Mit diesem Artikel wollen wir als Express Kurierdienst Ihnen Mittel und Wege anhand geben, zu erkennen, welche logistischen Faktoren zunächst zu Stress führen und Ihnen dann Ratschläge erteilen, wie man mit ihnen umgeht bzw. sie von vornherein vermeidet.

Ursachen für den Stress

Die typischen Stresssymptome sind bekannt: Verspannungen im ganzen Körper, besonders aber im Schulter- und Nackenbereich, zu hoher Puls, Kopfschmerzen, Rückenprobleme und dadurch bedingt mangelnde Konzentration und eine niedrige Reizschwelle. Hierzu zeigt eine Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen auf, dass der Stress weniger durch die „großen Ereignisse“ wie Unfälle entsteht, sondern vielmehr durch die lästigen kleinen Störfaktoren der täglichen Routine, die da sind: Staus, Lärm, Wartezeiten an der Abladestelle, Termindruck oder auch andere Verkehrsteilnehmer. Diese Faktoren machen den Spediteuren und LKW-Fahrern das Leben schwer. Auch die Disponenten bleiben davor nicht verschont: Planung, Organisation sowie die Überwachung der Transportaufträge, die Einteilung und Koordination des Fuhrparks sowie diverse Unwägbarkeiten bei der Planung können auch sie stressen, besonders in den saisonalen Hochzeiten der Region.

Stress vorbeugen, aber wie?

Manche Stressfaktoren kann man nicht vorhersehen oder beeinflussen, dennoch gibt es Möglichkeiten, besser mit solchen Situationen umzugehen. Hier finden Sie einige Tipps, die Ihnen helfen werden, mit den hektischen Phasen Ihres Berufes fertig zu werden.

Nutzung der Pausenzeiten

Auch im Stau, in Ruhezeiten oder sogar während der Fahrt kann man Entspannungsübungen durchführen, die die Belastungen reduzieren. So kann man zum Beispiel nach der langen Sitzphase während der Fahrt Pausen für Dehnübungen oder Spaziergänge nutzen. Übungen wie Kopf- oder Schulterkreisen sowie Atemübungen kann man sogar beim Warten an der Rampe oder in kurzen Pausen ausüben und somit im Vorhinein Stressaufbau abwenden. 

Fünf einfache Übungen helfen dabei, Oberarme, Rücken und Schultern zu stärken. Dabei können die Fahrer beispielsweise das Lenkrad mit beiden Händen festhalten und fünf Sekunden auseinanderziehen. Dabei sollten Sie zudem die Wirbelsäule aufrichten und die Brust vorschieben. Im Stand kann man etwas für die Hals- und Nackenmuskulatur tun und sie dabei stärken: man legt beide Hände auf den Hinterkopf und drückt die Ellenbogen einige Sekunden lang nach hinten. Auch für die Beinmuskulatur gibt es eine Übung zur Dehnung und Streckung derselben: Man stellt die Ferse auf den LKW-Aufstieg und beugt den Oberkörper einige Sekunden lang nach vorne.

Ausgewogenes Essen

Ein schwieriges Kapitel ist für Fernfahrer auch und gerade die gesunde und ausgewogene Ernährung. Wer sich ständig auf den Autobahnen des Landes aufhält, ernährt sich zwangsläufig sehr einseitig. Darunter leidet die Gesundheit und der Körper verliert seine Stressresistenz. 

Auch die Angestellten in der Logistik, die nicht im Fahrzeug sitzen, leiden darunter. Deshalb ist auch für sie eine ausgewogene und gesunde Ernährung wichtig. Die für den Körper wichtigen Vitamine liefern nur fettreduzierte Speisen, Vollkornprodukte, frisches Gemüse oder Obst. Diese Produkte liefern die Energie, die unseren Körper leistungsfähiger macht. Kohlehydrate lassen die Konzentrationsfähigkeit kurzfristig ansteigen, führen aber später durch Insulinüberschuss zu Müdigkeit und sogar Heißhungerattacken. Dieser Effekt tritt hauptsächlich bei Zucker und Weißmehlprodukten auf. Um den Nebeneffekt von Energydrinks oder zuckerhaltigen Getränken – nämlich starke Müdigkeit nach kurzfristigem Energieschub- vorzubeugen, trinkt man am besten Wasser oder ungesüßten Tee.

Nur Schlafen hilft bei Müdigkeit

Das Wichtigste in puncto Vorbeugung gegen Müdigkeit oder Stress ist genügend Schlaf. Ein Erwachsener sollte mindestens 6 Stunden pro Nacht schlafen, um diesen Effekt zu erzielen. In einer Untersuchung der Berufsgenossenschaft Verkehr wurde festgestellt, dass etwa 20-30 Prozent aller Verkehrsunfälle durch Müdigkeit verursacht werden. Eine weitere Studie, diesmal von der der AAA Foundation for Traffic Safety stellt dar, dass das Unfallrisiko bereits nach zwei Stunden weniger Schlaf doppelt so hoch ist. Dagegen helfen oft kurze Stopps für ein „Powernapping“ (20 Minuten Kurzschlaf). Eine wiederkehrende Schlafroutine reduziert Einschlafschwierigkeiten deutlich. Dabei erfährt der Körper eine Schlafroutine und entwickelt eigene Strategien, um den Schlafmodus zu aktivieren.

Weniger Stress durch Technologie

Ein hohes Maß an Konzentration ist für LKW-Fahrer*innen eine Grundvoraussetzung. Viele Fahrsituationen werden von den Fahrern falsch oder schlechter eingeschätzt, wenn sie gestresst oder müde sind. Aber auch Organisatoren wie Supply-Chain-Manager müssen einen kühlen Kopf bewahren und Weitsicht zeigen, um alle Touren optimal zu planen. Dafür gibt es heute digitale Helfer, die schon bei der Transportplanung das Stressrisiko mindern.

Planung, das A und O für Route und Rampe

Nur eine gute Tourenplanung macht den Straßengüterverkehr effektiv. Oft führen aber Staus dazu, dass Termine oder Rampenvorgaben nicht eingehalten werden können, was bei allen Beteiligten zu enormem Stress führt. Durch eine optimale Routenplanung können also längere Erholungspausen geschaffen und der Zeitdruck bei den Fahrern vermindert werden, womit die Hauptursache für jeglichen Stress entfällt. Durch die heute verfügbaren GPS-Daten können die jeweiligen Ankunftszeiten dem Empfänger mitgeteilt werden, wodurch die Abfertigung an der Rampe besser kalkuliert und Wartezeiten vermieden werden können. Infolgedessen bleibt auch das Personal vom Rampenmanagement entspannt.

Transparenz in der Logistik

Moderne Speditions-Software eröffnet die Möglichkeit, während der Fahrt alle Tracking-Daten an ausgewählte Partner zu übermitteln. Dadurch reduziert sich der Stress für den Fahrer deutlich, denn die übliche Kommunikation zwischen den Beteiligten ist überflüssig. Der Kunde muss nicht mehr ständig nachfragen, wann seine Ware ankommt und auch der Spediteur erhält alle notwendigen Informationen über den Standort des Fahrzeugs. Das bedeutet wiederum weniger Stress und die Chance, Routen und Kapazitäten optimal zu planen. Auch die ungefähren Ankunftszeiten sind beim Auftraggeber/Kunden jederzeit verfügbar und die Rampe oder der Abladeort können vorbereitet werden.

In jedem Beruf kann von Zeit zu Zeit Stress auftreten. Mit geeigneten Übungen und guter Organisation kann man dem Alltagsstress gezielt die Stirn bieten. Niemand kann alle Eventualitäten voraussehen, aber gute Organisation und Planung können Stress abbauen helfen. Spediteure, Frachtführer und Auftraggeber können mithilfe der Digitalisierung ihre Arbeit deutlich effizienter machen und besser koordinieren.

Foto: Trans.INFO

Tags