Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, der derzeit auch den Aufsichtsrat des Staatskonzerns führt, Klaus-Dieter Hommel, sagte am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass Intern der Verkauf der Logistiksparte Schenker vorbereitet werde.
Mit dem Verkauf könnte sich die Deutsche Bahn von einem großen Teil ihres internationalen Geschäfts trennen, doch Hommel kritisiert diese Entscheidung und meine, dass der „geplante Verkauf ein wirtschaftlicher Unsinn” sei.
Schenker mache 30 Prozent des Konzernumsatzes aus und bringe stabile Gewinne ein. Zudem verspiele die Bahn ihre Chance, ein schlagkräftiger Anbieter im internationalen Güterverkehr zu sein. Hommel kündigte auch an, dass „die Vertreter der EVG nicht zustimmen werden“.
Über einen möglichen Verkauf von Schenker wurde bereits 2021 spekuliert. Wie schon damals berichtet wollte die Ampelregierung, dass sich der Staatskonzern künftig stärker auf sein Kerngeschäft in Deutschland konzentriere.
Die Bahn wollte sich nicht zu möglichen Verkaufsplänen äußern. Branchenexperten schätzen, dass zwölf bis 15 Milliarden Euro die DB mit dem Verkauf “verdienen” könnte.
Wie Hommel selbst angab wäre ein Verkauf frühestens 2024 möglich. Noch in diesem Jahr solle ein Aufsichtsratsbeschluss vorbereitet werden, um verschiedene Möglichkeiten auszuarbeiten, beispielsweise eine Privatisierung, eine Beteiligung oder einen Börsengang.