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Foto: Hapag Lloyd - Mit einer frischen Brise und der Hapag-Lloyd Fahne gehisst verlässt die "Al Nefud" (mehr als 19.000 TEU) den Hamburger Hafen.

Möglicher Cyber-Angriff gegen Hapag-Lloyd

Neben den Sanktionen gegen Russland gibt es in mehreren Branchen die Sorge vor Cyber-Angriffen. Besonders Lieferketten sind während des Krieges gefährdet und aus diesem Grund wachsam. Der Hamburger Hafen versichert, er sei gut gerüstet gegen mögliche Cyber-Angriffe.

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Zu Wochenbeginn hat das IT-Sicherheitsteam von Hapag-Lloyd eine Eins-zu-eins-Kopie der unternehmenseigenen Website im Internet gefunden. Diese werde mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Cyber-Angriff genutzt, berichtet die Reederei und fügt hinzu, dass Nutzer anhand von E-Mails auf die gefälschte Webseite umgeleitet werden, um bei der Anmeldung ihre persönlichen Zugangsdaten einzugeben, die dann von Kriminellen zugeeignet werden.

Diese Art von gefälschten Webseiten sind in der Regel eine Eins-zu-eins-Kopie der echten Webseiten und können daher meist nur über die Domain oder Internetadresse als bösartige Seiten erkannt werden, erklärt das Unternehmen.

Aus diesem Grund sollten Kunden zur eigenen Sicherheit und vor Eingabe der persönlichen Zugangsdaten alle Links prüfen, die in E-Mails versendet werden, ob diese tatsächlich auf die richtige Website verweisen. Man kann die korrekte Adresse der jeweiligen Website auch manuell in den Browser eingeben oder diese über die Lesezeichen öffnen, um ein eventuelles Risiko zu vermeiden.

Außerdem bittet die Reederei seine Kunden um Änderung der Anmeldedaten auf der Hapag Lloyd Website. Zudem sollte man bei jedem Besuch prüfen, ob die richtige Webadresse angezeigt wird.

Die Reederei informiert, dass sie über weitere Aktualisierungen informieren wird, sobald diese verfügbar sind.

Lieferketten sind der Cyber-Kriegsführung ausgesetzt

Obwohl die wichtigsten Seewege weit von einem möglichen Kriegsschauplatz entfernt sind, so zeigte der Konflikt in der Ukraine vor einigen Jahren, dass die Lieferketten trotzdem leiden können. Dabei sind vor allem russische Hacker zu fürchten. Solche Angriffe haben die Stromversorgung der Ukraine in den Jahren 2015 und 2016 destabilisiert.

2017 verbreitete sich ein Cyber-Angriff auf das ukrainische Steuersystem weltweit und führte zu Unterbrechungen in Häfen und Produktionsstätten auf der ganzen Welt. Zu den Unternehmen, die damals von dem Virus NotPetya betroffen waren, gehörten die Logistikriesen Maersk und Fedex. Der Schaden für die angegriffenen Unternehmen belief sich auf insgesamt mehr als 7 Milliarden US-Dollar. Maersk allein verlor damals rund 300 Millionen Dollar. Die US-Behörde für Infrastruktur und Cybersicherheit (CISA) warnt US-Unternehmen vor möglichen Cyberangriffen von russischer Seite, berichtet unser Analytiker Michal Pakulniewicz in seinem Artikel zu diesem Thema.

Der Hamburger Hafen ist gegen mögliche Cyber-Angriffe gerüstet.

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