Der Stuttgarter Nutzfahrzeughersteller ist mit Gegenwind ins Jahr 2025 gestartet. Im ersten Quartal sank der Absatz konzernweit um acht Prozent auf knapp 100.000 Einheiten. Besonders deutlich war der Rückgang in zwei Schlüsselregionen – in Nordamerika gingen die Verkäufe um 16 Prozent zurück, in Europa um 18 Prozent. Der schwächelnde Markt und politische Unsicherheiten, darunter verschärfte US-Zölle, zwingen das Unternehmen nun zu einer Korrektur seiner Jahresprognose.
Angesichts der steigenden wirtschaftlichen Unsicherheit und des daraus resultierenden Drucks auf die Nachfrage in den USA, haben wir unsere Absatzerwartung für das Gesamtjahr reduziert”, so Eva Scherer, CFO von Daimler Truck.
Absatzrückgang trifft Industrieumsatz und Ausblick
Statt wie bisher erwartet 460.000 bis 480.000 Fahrzeuge zu verkaufen, rechnet Daimler Truck nun mit einem Jahresabsatz zwischen 430.000 und 460.000 Einheiten. Der Umsatz des Industriegeschäfts dürfte bei 48 bis 51 Milliarden Euro liegen – rund drei Milliarden Euro weniger als zuvor prognostiziert. Auch beim bereinigten Konzern-EBIT zeigt sich Daimler Truck vorsichtiger: Es soll nun zwischen minus fünf und plus fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen (zuvor: plus fünf bis 15 Prozent).
Insgesamt erwartet der Konzern für 2025 weiterhin ein operativ stabiles Ergebnis im Vergleich zu 2024 mit einer bereinigten Umsatzrendite zwischen acht Prozent und zehn Prozent im Industriegeschäft“, hieß es in einer Pflichtmitteilung vonseiten des Nutzfahrzeugherstellers.
Starke Marge trotz schwacher Märkte
Trotz des geringeren Absatzes bleibt die Rentabilität stabil. Die bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft stieg im ersten Quartal auf 9,6 Prozent – getragen vor allem vom nordamerikanischen Geschäft. Trucks North America erwirtschaftete bei einem Absatz von knapp 39.000 Einheiten eine operative Marge von 14,4 Prozent. Der Absatz war damit um 16 Prozent rückläufig, das Ergebnis dennoch besser als im Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr bleibt Daimler Truck in Nordamerika optimistisch: Trotz gesenkter Absatzprognose auf 155.000 bis 175.000 Einheiten (zuvor: 180.000 bis 200.000) soll die Marge zwischen elf und 13 Prozent liegen – ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells in den USA.
Mercedes-Benz Trucks und E-Mobilität unter Druck
Weniger erfreulich lief das Quartal für die Europa-Marke Mercedes-Benz Trucks. Hier sank der Absatz um 18 Prozent auf 33.446 Einheiten (Vorjahr: 40.838), die bereinigte Umsatzrendite fiel auf 5,4 Prozent (Vorjahr: 8,0 Prozent). Auch bei der Elektromobilität trat das Unternehmen auf der Stelle: Die Zahl verkaufter batterieelektrischer LKW und Busse lag mit 759 leicht unter dem Vorjahr. Der Auftragseingang bei Zero-Emission Vehicles stieg allerdings auf 1.266 Einheiten.
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung greifen
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, arbeitet der Konzern an seiner Kostenstruktur. Das Programm „Cost Down Europe“ soll bis 2030 jährlich über eine Milliarde Euro einsparen. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat wurde bereits geschlossen. Das Ziel: Mercedes-Benz Trucks profitabler machen und gleichzeitig die Perspektiven für deutsche Standorte sichern.