1. Nachhaltigkeit
Mit einem Anteil von mehr als 25 Prozent an den weltweiten CO2-Emissionen ist das Lieferkettenmanagement ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. So sind Supply-Chain-Emissionen im Durchschnitt 5,5-mal so hoch wie die direkten Emissionen eines Unternehmens. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen ihre Lieferketten neu bewerten und dabei über traditionelle Partner, Methoden und Technologien hinausschauen, um ihren Beitrag für eine grünere Zukunft zu leisten. Dazu zählen die Optimierung des CO2– und Energieverbrauchs hinsichtlich Transportfunktionen und in der Lagerhaltung, die Berücksichtigung der Lieferressourcen insbesondere für innerstädtische oder Last-Mile-Aufträge sowie eine optimierte Routen- und Beladungsplanung, um kurze und wenig überlastete Routen zu nutzen und Leerfahrten zu vermeiden.
Unternehmen leisten so nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern können auch in Bezug auf Gewinn und Kundentreue punkten. Denn: Mehr als 60 Prozent der Kunden sind bereit, für Nachhaltigkeit einen Aufpreis zu zahlen, da die Bereitschaft für ein umweltbewussteres Konsumieren weiter steigt.
2. Intelligente Verkehrskonzepte
Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit kommen intelligente Verkehrskonzepte allen voran durch den kombinierten Verkehr zum Tragen. So kann dieser laut des Beratungshauses D-Fine von Standort zu Standort zwischen 63 und 90 Prozent der CO2-Emissionen des reinen Straßentransports mit einem Euro-VI-Lkw einsparen. Für lange grenzüberschreitende Transportstrecken empfiehlt sich also der Schienenweg, die letzte Meile erfolgt auf der Straße. Dazu werden zunehmend leistungsfähige und strategisch ideal gelegene Umschlagterminals benötigt, an denen Container oder ganze Auflieger umgeladen werden können. Auch gilt es, die Hürden für den grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr abzubauen, um verstärkt Gütertransporte auf die Gleise zu holen.
Die Schifffahrt befindet sich ebenfalls im Umbruch – hier spielt die Dekarbonisierung eine immer wichtigere Rolle. Rund 150 Unternehmen, darunter globale Konzerne wie BP oder Maersk, haben im Zuge dessen Staats- und Regierungschefs weltweit dazu aufgefordert, mit der Industrie zusammenzuarbeiten und durch politische Maßnahmen die Dekarbonisierung voranzutreiben.
3. Starke Partnernetzwerke
Lieferketten sind komplex, international und modalitätsübergreifend – Faktoren, die zu ernsthaften Bedrohungen führen können. Allein jeder einzelne Wechsel der Transportmodalität erhöht das Risiko für mögliche Störungen und Verzögerungen, die nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch alle nachgelagerten Teilabschnitte der Lieferkette aus dem Takt bringen. Um dem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen die Zusammenarbeit intensivieren und sicherstellen, dass alle Bereiche des Unternehmens und ihre Partner Gefahrenpunkte der Lieferkette verstehen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.
Im Zuge dessen ist der Ansatz, alle Beteiligten der Lieferkette miteinander zu verknüpfen, für den Verlader und Empfänger der Ware als auch für den Versender und alle beauftragten Frachtführer gleichermaßen ausschlaggebend, um einen effizienten Informationsaustausch zu gewährleisten. An dieser Stelle unterstützen beispielsweise die Lösungen von Synfioo und ermöglichen die Echtzeitüberwachung der gesamten Lieferkette für jede einzelne Transportmodalität. Das erleichtert die Kommunikation aller Beteiligten und gewährleistet einen flexiblen Handlungsspielraum.
4. Transparenz sorgt für Resilienz
Eine zukunftsorientierte Lieferkette agiert als dynamischer Regelkreis, der aufgrund von generierten Daten stetig nachsteuert, und stellt damit maximale Transparenz und intensiven Datenaustausch in den Mittelpunkt. Sie sorgt so für die nötige Transparenz bei allen Akteuren der Supply Chain und den Endkunden, die auf ihre Produkte warten. Dazu ist es notwendig, dass die häufig anzutreffende Silo-Mentalität bei allen beteiligten Parteien der Lieferkette aufgebrochen wird. Denn: Je mehr Kommunikation und Datenaustausch stattfinden, umso besser ist die Informationslage, aufgrund derer Entscheidungen getroffen werden können. Stehen frühzeitig möglichst viele Informationen zur Verfügung, lassen sich die Folgen besser abschätzen und Alternativen erarbeiten. Nur so entsteht langfristig mehr Resilienz in der eigenen Lieferkette.
5. Big Data und KI
Um mehr Transparenz und damit Resilienz zu schaffen, ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Machine Learning unerlässlich. Für alle Ebenen der Lieferketten fallen eine große Menge an strukturierten und unstrukturierten Daten an, die weit über die Datenmengen eines klassischen ERP-Systems hinausgehen. Machine-Learning-Algorithmen sind dafür prädestiniert, diese großen Informationsmengen zu verarbeiten, zu analysieren und Prognosen zu stellen. Wir bei Synfioo führen beispielsweise transportbasierte Daten mit Standortinformationen sowie über 70 externen Störungsquellen zusammen und berechnen auf dieser Basis präzise Estimated-Time-of-Arrival-Prognosen. Unternehmen überwachen so alle Transportbewegungen auf einer Plattform, die für alle gängigen Endgeräte ausgelegt ist. Mit diesem erheblichen Wissensvorsprung können sie Transport- und Planungsprozesse optimal koordinieren und große finanzielle Verluste durch verspätete Transporte vermeiden.
Mit diesen fünf Trends vor Augen und den entsprechenden Maßnahmen starten Unternehmen und Logistikdienstleister gleichermaßen erfolgreich in das neue Jahr.