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Dirigenten der Lieferkette: Supply Chain Manager orchestrieren die Planung 

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Ein effizientes Supply Chain Management erfordert erfahrene Logistiker, die sich der Planung, Durchführung und Kontrolle der Aufgaben annehmen.

Die Hamsterkäufe rund um den Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 haben für einprägsame Bilder von leeren Regalen gesorgt. Eine Situation, die viele Konsumenten noch nie oder schon sehr lange nicht mehr in diesem Ausmaß in ihrem Leben erlebt haben. Überspitzt formuliert könnte behauptet werden, dass diese Ausnahmesituation die Regel wäre, wenn es den Supply Chain Manager nicht gäbe. Selbstverständlich müssen viele Aufgaben erfüllt werden, bis ein Rohstoff in der Produktion ankommt, die Ware im Geschäft liegt oder der Abtransport von Restmaterialen bewerkstelligt ist, aber beim Supply Chain Manager laufen sehr viele Fäden zusammen.

In seiner Verantwortung liegt es in den meisten Unternehmen, wenn sich auch der Zuschnitt dieser Stelle von Firma zu Firma stark unterscheiden kann, logistische Warenströme sicherzustellen. Das kann unter anderem die Beschaffung betreffen. Die In- & Outbound-Verkehre für die Produktion, darunter die Entsorgung, oder auch die Distribution der Waren zum Groß- und Einzelhandel zählen in diesen Aufgabenbereichen in den meisten Fällen dazu. Gerade bei größeren Unternehmen gehört dabei die Transportsteuerung für mehr als einen Verkehrsträger dazu und es gibt meist eine sehr hohe Anzahl an zu bedienenden Strecken, die mit den unterschiedlichsten Anforderungen versehen sind. Hier gilt es für den Supply Chain Manager und, wenn vorhanden, seinem Team sowie den beauftragten Transportunternehmen den Überblick zu wahren. Auf aufgeregte Anrufe, wo der für die Abholung von Konsumgütern bestellte Lkw bleibt oder warum verderbliche Güter (zu) lange an Umschlagsterminals zwischen zwei Modalitäten liegen bleiben, kann er sicher gerne verzichten. Sie gilt es zu vermeiden, indem alle Teilabläufe ineinandergreifen.

Herausforderungen en masse

Neben dem Druck der Liefertreue, die sich an Informationen zur Pünktlich- und Vollständigkeit sowie der Schadensquote der Sendungen messen lässt, spielen auch zwei weitere bedeutende Aspekte im Wirken eines Supply Chain Managers eine elementare Rolle. Der Wunsch nach schlankeren Prozessen und der Kosteneinhaltung, sogar -senkung bedingen sich dabei ein wenig.

Wer aber etwas ändern möchte, benötigt zunächst erst einmal eine Übersicht, über das was bisher lief und wo es im System knirscht. Dabei kann ein zweigeteiltes Problem auftreten: Unternehmen und ihre Logistikverantwortlichen stellen fest, dass eine Supply Chain Visibility in signifikantem Maße einfach nicht gegebenen ist. Oder das unter Umständen schon eine Vielzahl von Daten vorliegen, aber nicht die wertvollen von den weniger wichtigen Informationen getrennt werden oder die passenden Schnittstellen zu anderen Beteiligten der Lieferkette nicht gegeben sind. Die Übermittlung der Informationen in oder aus bestehender Logistiksoftware oder die einfach zu handhabende Darstellung auf (mobilen) Endgeräten stellt eine daraus hervorgehende IT-seitige Heraus- beziehungsweise mehr und mehr gewünschte Anforderung dar.

Lösungsansätze durch digitalisierte Abläufe

Hier bietet die digitale Revolution, die alle Teile der Gesellschaft erfasst und die teilweise noch immer sehr analog arbeitende Logistikwirtschaft ebenso einbezieht, eine Möglichkeit bisher verschenkte Potenziale zu heben. Und – das soll keinesfalls nur nebenbei erwähnt werden – es wird die Arbeit der Supply Chain Manager erleichtern und somit bessere Ergebnisse bei wichtigen Key Performance Indicators (KPI) wie dem Kostenmanagement, der Sendungsüberwachung sowie der Einhaltung der Lieferfrist, zu erreichen helfen.

Bei Synfioo, einem jungen Unternehmen aus der deutschen Hauptstadtregion, das sich dem Thema Supply Chain Visibility verschrieben hat, wird da intensiv an einigen Teilaspekten einer optimierten Lieferkettensteuerung gearbeitet. So stellt das Start-up seinen Kunden unter anderem Echtzeitinformationen bei der Transportverfolgung für alle Modalitäten zur Verfügung. Mit historischen Verkehrsdaten lassen sich Nadelöhre bei der Streckenplanung umgehen. Informationen zu abgeschlossenen oder ersten Resultaten für kontinuierlich weiterlaufende Transportprojekte können dazu genutzt werden, die künftige Tourenorganisation zu optimieren. Nicht zu vergessen sind exakte, sich dem Verkehrsaufkommen anpassende Live-Schätzungen für die errechnete Ankunftszeit einer Lieferung in der Produktionsstätte, am nächsten Umschlagsort oder beim finalen Warenempfänger. Ausgestattet mit diesem digitalen Wissensvorsprung kann der Supply Chain Manager die erwähnten Punkte eines effizienter ausgestalteten Supply Chain Managements angehen und damit auch der Kosteneinsparung auf einer datenbasierten Grundlage. So bleiben nicht nur die Regale stets prall gefüllt, sondern die dahinterstehende Logistik wird als schlanker Prozess wahrgenommen.

Foto: pxfuel.com

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