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Drakonische Strafen für Verkehrssünder in Frankreich

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In Frankreich wurden am Freitag verschärfte Strafen für Verkehrsverstöße angekündigt, die mit der Handybenutzung hinter dem Steuer zusammenhängen. Wie die Zeitung “Le Figaro” mitteilt, werden Verkehrssünden mit Handy ein Fahrverbot kosten.

Am vergangenen Freitag trat in Frankreich das Dekret Nr. 2020-605 vom 18. Mai 2020 in Kraft, aufgrund dessen die Verkehrsverstöße mit Handy am Steuer verschärft wurden. Bei solchen Verkehrsvergehen wird ein Fahrverbot von 6 Monaten verhängt. “La Figaro” berichtet, dass es in manchen Fällen sogar ein Jahr betragen kann. Genauer gesagt handelt es sich um Verkehrsverstöße gegen folgende StVO-Regeln:

– Straßenbenutzung durch Fahrzeuge (wie z. B. Nutzung der rechten Fahrbahn oder Anwendung der Fahrtrichtungsanzeiger),

– ausreichender und sicherer Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug

– Fahrstreifen- und Fahrbahnbegrenzung (z. B. Verbotswidrig über die Fahrstreifenbegrenzung gefahren)

– Geschwindigkeitsbegrenzung ,

– Überholvorgang,

– Vorrang für Fußgänger

Sogar 72 Stunden nach dem begangenen Verkehrsverstoß, darf die französische Polizeipräfektur über die Festsetzung eines Fahrverbots von 6 Monaten für einen Verkehrssünder entscheiden. Im schlimmsten Fall, wenn der Fahrer Handy am Steuer benutzte und unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss war, kann ein Fahrverbot von sogar einem Jahr verhängt werden.

Wer bisher ein Handy am Steuer in Frankreich nutzte, dem drohte eine Geldbuße von 135 Euro und drei Strafpunkte. Und dies gilt weiterhin auch für Fahrer, gegen die ein Fahrverbot verhängt wurde.

Wir erinnern, dass die französische Regierung an der Verschärfung der Strafen für Verkehrssünder mit Handy am Steuer seit einem Jahr arbeitete. Im ersten Entwurf wurde vorgeschlagen, dass für Verkehrsverstöße dieser Art ein Fahrverbot von einer Woche bis 15 Tage verhängt werden sollte. Letztendlich traten in Kraft die schärferen Vorschriften, die zum Ziel haben, die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Nach Angaben der französischen, für Verkehrssicherheit verantwortlichen Behörde verantworten Handy-Sünder für zehn Prozent der Verkehrsunfälle, infolge deren zu Körperverletzungen kam. Ein Handygespräch während der Fahrt erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls sogar dreimal.

Foto: Trans.INFO

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