E-CMR-Tests in den Benelux-Ländern. Der Papierfrachtbrief wird dort nicht benötigt

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Mit einer dreimonatigen Verspätung haben die e-CMR-Tests in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden gestartet. Die Benelux-Länder erwarten durch die Einführung von elektronischen Frachtbriefen jährliche Einsparungen von mehreren hundert Millionen Euro.

Die Beförderung anhand elektronischer Frachtbriefe (e-CMR) ist bereits in allen Benelux-Ländern möglich. Heute haben Tests begonnen, die ein Meilenstein für den Transport in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg sein sollen.

Der Übergang zu e-CMR in den Benelux-Ländern wird nach Schätzungen der IRU (International Road Transport Union) jährliche Einsparungen von 270 Mio. EUR bringen (bei rund 65 Mio. Sendungen, je 4,5 EUR pro Stück).

Der elektronische Frachtbrief kann auch im internationalen Verkehr verwendet werden, sofern er innerhalb der Benelux-Länder stattfindet.

Vorläufertransport mit e-CMR

Laut IRU (International Road Transport Union), einer Organisation, die die Idee der elektronischen Frachtbriefe auf internationaler Ebene fördert, fand am 19. Januar 2017 der erste Transport mit e-CMR statt. Er wurde gemeinsam vom spanischen internationalen Transportverband ASTIC, der französischen FNTR und der IRU organisiert.

Auf die 1300 Kilometer lange Strecke mit e-CMR wurde ein LKW mit Orangen des spanischen Beförderers Primafrio geschickt. Das Fahrzeug startete von der spanischen Huelva, überquerte die französische Grenze in Perthus und erreichte den französischen Perpignan.

Die IRU kündigt einen weiteren Test an, der in drei Jahren stattfinden wird. Der Transport mit e-CMR wird auf der Strecke von Kopenhagen nach Sevilla durchgeführt.

Vorteile von eCMR

Die Vorteile von eCMR sind vielfältig. Alle Transporte, die mit einem elektronischen Frachtbrief durchgeführt werden, werden europaweit verfolgt und in Echtzeit analysiert. Mit dem elektronischen CMR können Spediteure logistische Informationen bequem archivieren.

Die Vertragspartner werden Zugang zu Informationen über den gesamten Prozess, wie z.B. Beladungszeit und -ort, aktuelle Standlage der Ladung und Daten des Fahrzeugs, mit welchem sie transportiert wird, haben.

Darüber hinaus werden nachfolgende Aktivitäten, wie z.B. die Rechnungsstellung, die Lieferbestätigung oder die Einleitung von Reklamationsverfahren, schneller und kostengünstiger ablaufen.

Was sehr wichtig ist, können Spediteure dank e-CMR sofort nach Abschluss der Transports eine Rechnung für die erbrachte Leistung abgeben, was das Warten auf die Zahlung erheblich verkürzt.

Das endgültige Ziel des elektronischen Frachtbriefs ist es, die Lieferkette dank höherer Effizienz und Transparenz weiter zu verbessern. Je mehr Mitgliedstaaten ihn nutzen, desto attraktiver wird das System und die Länder, die eCMR akzeptieren, werden davon mehr profitieren – sagte Umberto de Pretto, Generalsekretär der internationalen IRU-Organisation.

So sieht der elektronische Frachtbrief aus:

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